Brüssel. Die litauische EU-Ratspräsidentschaft sieht im Bahngütertransport großes Potenzial, um den Handel zwischen der EU und Asien einschließlich der Russischen Föderation zu verbessern. „Die Schiene ist dafür das ideale Transportmittel“, sagte Litauens Verkehrsminister Rimantas Sinkevičius am Dienstag, den 9. Juli auf einer Konferenz in Brüssel. Litauen wolle sich während seiner sechsmonatigen Ratspräsidentschaft verstärkt um die Beziehungen zu den östlichen Nachbarländern der EU kümmern, auch im Verkehrsbereich.
Um das Potenzial der Bahn als „das Rückgrat eines nachhaltigen Transportsystems in Europa“ voll ausschöpfen zu können, sei allerdings der Ausbau der Bahn-Infrastruktur nötig. Besonders Seehäfen müssten besser als heute per Schiene an die Hinterlandregionen angebunden werden.
Libor Lochman, Geschäftsführer des Europäischen Eisenbahnverbands CER, sieht dafür die EU sowie ihre Mitgliedsstaaten in der Pflicht. Denn trotz der bisherigen Initiativen der EU sowie den Anstrengungen der Bahnbetreiber sei der Gütertransport auf der Schiene in den vergangenen zehn Jahren „dramatisch“ zurückgegangen. Nötig seien weitere Investitionen in Infrastruktur, Vereinheitlichung technischer Standards, Abbau von Bürokratie und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen mit anderen Transportträgern. Die Entwicklung des Schienengütertransports als umweltfreundlicher und sicherer Transportträger sowie effizientes Bindeglied zwischen der EU und Asien solle den „Kern der EU-Verkehrsstrategie“ bilden, forderte Lochman. (kw)