Es ist das Megaprojekt des Bundesverkehrsministeriums – und nach wie vor ein gut gehütetes Geheimnis: Der „Masterplan Güterverkehr und Logistik“. Die Initiative, an der über 800 Experten mitarbeiten, soll den Logistikstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb stärken. Doch noch lässt der Plan viel Raum für Spekulationen, denn konkrete Informationen über den Inhalt des Konzepts sickern nur spärlich an die Öffentlichkeit. Den Allgemeinplätzen des Ministeriums steht nun eine To-do-Liste, erstellt von sieben führenden Verkehrsverbänden, zum Inhalt des Masterplans gegenüber. Die Gruppe macht sich in ihrem gemeinsam erarbeiteten Katalog unter anderem für eine offensive Vermarktung des Logistikstandortes Deutschland und mehr Mittel für den Infrastrukturausbau stark. Bei ihrem solidarischen Appell mussten sich die Interessenvertreter auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Ob dieser Schulterschluss jedoch Bestand hat, ist fraglich. Denn erst wenn das Rätselraten um den Masterplan vorbei ist und die Prioritäten feststehen, wird das große Ringen sämtlicher Interessenvertreter um die nötigen Mittel beginnen. Dessen werden sich auch die Masterplaner bewusst sein. Um Verteilungskämpfe so lange wie möglich hinauszuzögern, werden sie sich bedeckt halten und nicht frühzeitig in die Karten schauen lassen. Mit einem baldigen Bruch des großen Schweigens in Berlin ist also so schnell nicht zu rechnen. Kathrin Petersen, Redakteurin
Kommentar der Woche: Rätselhafter Masterplan
VR-Redakteurin Kathrin Petersen analysiert das Thema der Woche