Düsseldorf. Die Deutsche Bahn will trotz des Güterverkehrsstreiks im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL hart bleiben. „Es wird absehbar kein neues Angebot geben“, sagte Bahn-Transportvorstand Norbert Bensel heute in Düsseldorf. Er forderte die GDL erneut auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Bahn wolle die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich halten. Im besonders stark betroffen Osten Deutschlands sollen auch tschechische Lokführer zum Einsatz kommen. Außerdem führe die Deutsche Bahn mit Konkurrenten Gespräche, ob diese Schienentransporte übernehmen könnten. „Wir werden alles tun, dass kein Hochofen in Deutschland erlischt", versprach der Bahn-Vorstand auf einer Stahlkonferenz in Düsseldorf. Zu den konkreten Folgen des ersten Streiktags könne er noch keine Angaben machen. Eine ganze Reihe von Zügen stünden nach Beginn des Streiks am Donnerstagnachmittag still. „Ein Streik im Güterverkehr baut sich langsam auf“, erläuterte Bensel. Es sei aber abzusehen, dass der Güterverkehr im Osten Deutschlands von den Arbeitsniederlegungen stärker betroffen sei als der in den alten Bundesländern, sagte er am Rande der Tagung in Düsseldorf. Die Deutsche Bahn wolle sich auf verbeamtete Lokführer stützen, die nicht streiken dürfen, und Lokführer, die nicht der GDL angehören. Bensel warf der GDL vor, sie sei anscheinend bereit, einen großen Schaden für die Volkswirtschaft in Kauf zu nehmen. Die GDL hatte am Donnnerstagmittag einen bundesweiten Streik im Güterverkehr begonnen, der 42 Stunden dauern und am Samstagmorgen um 6.00 Uhr enden soll. (dpa)
Kein neues Angebot an GDL
Deutsche Bahn stellt auf stur: Tschechische Lokführer sollen als Streikbrecher in Ostdeutschland zum Einsatz kommen