München. Ein Teil der Mitarbeiter des angeschlagenen Warenhauskonzerns Karstadt soll künftig nicht mehr nach dem Tarifvertrag für den Handel, sondern als Logistikkräfte bezahlt werden. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Blatt beruft sich auf ein internes Papier, das das Zukunftskonzept des Konzerns zusammenfasst.
Demnach soll es in den Karstadt-Filialen künftig drei Kategorien von Mitarbeitern geben: Verkäufer, Kassierer und Angestellte, die in Warenservice-Teams arbeiten. Diese sollen dafür zuständig sein, die Ware auszupacken und in die Regale zu stellen. Dadurch habe Karstadt die Möglichkeit, diese Mitarbeiter nach dem Tarif für die Logistikbranche zu bezahlen, heißt es in dem Bericht der Süddeutschen Zeitung.
Betroffen sein könnten laut der Gewerkschaft Verdi bis zu 1100 Mitarbeiter. Im Schnitt können die Mitarbeiter mit Lohneinbußen von etwa 300 Euro rechnen.
Ähnliche Tarifstrukturen gibt es auch bei dem Online-Versandhändler Amazon, der sich ebenfalls an den Regelungen der Logistikbranche orientiert. Die Mitarbeiter dort haben deshalb wiederholt gestreikt, weil Verdi fordert, sie nach den Maßstäben des Handels zu bezahlen. (ks)