Jährliche Unterweisungspflicht: Alle Jahre wieder

Verordnungen, Normen, Richtlinien, Gesetze, Empfehlungen, Vorschriften - es gibt vieles, was ein Unternehmen Jahr für Jahr beachten und erfüllen muss. Dazu gehört unter anderem auch die Unterweisung der Mitarbeiter. Situationen wie Unfälle oder Gesundheitsgefährdungen entstehen meist durch menschliches Fehlverhalten. Die wirksamste Maßnahme dagegen sind regelmäßige Unterweisungen. Das sieht auch der Gesetzgeber so. Deshalb ist die Unterweisungspflicht in Deutschland bereichsübergreifend in Paragraf 12 des Arbeitsschutzgesetzes definiert. Hier ist festgelegt, dass alle Arbeitgeber die Pflicht haben, "ihre Beschäftigten über Sicherheit ausreichend und angemessen zu unterweisen". Noch genauer wird es in den Vorschriften der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung): Die Unterweisung muss die Mitarbeiter insbesondere über die Gefährdungen und Maßnahmen aufklären, die direkt mit ihrer Tätigkeit verbunden sind, sowie über die entsprechenden Maßnahmen zu ihrer Verhütung. Weiter heißt es: Die Unterweisung dieser Themen muss mindestens jährlich erfolgen und erforderlichenfalls auch wiederholt werden. Zudem muss die Unterweisung dokumentiert werden. Neben den genannten gesetzlichen Verpflichtungen finden sich in vielen weiteren Vorschriften Anforderungen für die Unterweisung, beispielsweise auch in den Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften. Wer sich nicht daran hält, dem drohen bei Kontrollen entsprechende Bußgelder und im Schadenfall sogar die Zahlungsverweigerung der Unfallversicherung. Hier ist also Sorgfalt geboten. Welche Themen? Klar ist, es müssen alle Mitarbeiter unterwiesen werden - aber in was? Das bestimmt eine Gefährdungsermittlung, die der Unternehmer mit Unterstützung der Fachkraft für Arbeitssicherheit durchzuführen hat. Generell sind alle Sicherheitsmaßnahmen zu unterweisen, die unmittelbar mit der Tätigkeit des Mitarbeiters zu tun haben. Das können zum Beispiel das richtige Heben und Tragen, der Umgang mit Gefahrstoffen oder Gabelstaplern sein. Aber auch in allgemeinen Themen wie dem Tragen von persönlicher Schutzausrüstung oder zum Verhalten bei Unfällen muss regelmäßig geschult werden. Den Berufsbereich des Lkw-Fahrers betreffen unter anderem die Themen Ladungssicherung, Abfahrtkontrolle, Sozialvorschriften, Unfallverhütung, Diebstahlprävention, Arbeitssicherheit, Geschwindigkeit und Abstand. Zusätzliche Regeln für Transporteure Aber mit Sicherheits- und Gesundheits-Unterweisungen ist es in der Speditionsbranche nicht getan. Artikel 33 der EU-Verordnung 165/2014 bezieht sich zusätzlich und ausdrücklich auf das Kontrollgerät. Dort wird die Schulung der richtigen Bedienung verlangt, und zwar unabhängig von der Geräteversion. Lkw-Fahrer, die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Tachoversionen fahren, müssen folglich in allen Varianten unterwiesen werden. In welcher Form? Wie Unterweisungen auszusehen haben, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Möglich sind also Präsenzschulungen der ganzen Belegschaft, Schulungen bei einer Fahrschule oder Einzelunterweisungen - auch in digitaler Form. Multimedial unterweisen Richtig eingesetzt, bieten digitale Unterweisungen viele Vorteile wie Zeit- und Kostenersparnis, zeitliche und räumliche Flexibilität, standardisierte Qualität und Mehrsprachigkeit. Außerdem kann digitales Lernen überall und jederzeit stattfinden - und, sofern gewünscht, auch in kleine "Lern-Happen" unterteilt werden. So können die Beschäftigten damit beispielsweise auch Wartezeiten überbrücken. Neben den Kosten, die deutlich geringer sind als bei Präsenzveranstaltungen, sind außerdem die Faktoren Organisation und Dienstausfall nicht zu unterschätzen. Fahrer müssen für eine Vor-Ort-Schulung oft einen ganzen Arbeitstag opfern und können so lange nicht von der Dispo eingesetzt werden. Mehr als eine Pflicht Unterweisen ist eine gesetzliche Verpflichtung, jedoch viel mehr als ein "notwendiges Übel". Es ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für sicheres und gesundes Arbeiten und ein Aspekt guter Führungskultur in jedem Unternehmen.. Beherzigt das Personal das vermittelte Wissen, ist das positiv für jedes Unternehmen: Wissen wird vertieft, die Sicherheit erhöht sich, weniger Mitarbeiter fallen durch Krankheit oder Verletzungen aus, Betriebsabläufe werden seltener gestört, und somit steigt die Produktivität. Die komplette Kursübersicht finden Sie unter: www.transport-trainer.de/kurse In Kürze Die jährliche Unterweisungspflicht ist nur eine von vielen Verpflichtungen, die mit Beginn des neuen Jahres auf Unternehmer zukommen. Eine Möglichkeit, dieser Pflicht nicht nur digital, sondern auch zeitlich und räumlich flexibel nachzukommen, sind E-Learnings. Transport-Trainer und Fumo Solutions Mit dem Transport-Trainer (www.transport-trainer.de) aus dem Verlag Heinrich Vogel, in dem auch die VerkehrsRundschau erscheint, oder auch dem Portal der Fumo Solutions (elearning.fumo-solutions.com), das ebenfalls zur Springer Fachmedien München GmbH gehört, können Unternehmer einfach und effizient der gesetzlichen Unterweisungspflicht nachkommen - vom Arbeitsschutz bis hin zum Praxistraining der verschiedenen Kontrollgeräte. Alle Kurse schließen mit einem Abschlusstest und einem Zertifikat ab, das als Dokumentation für den Schulungsnachweis dient. pb

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