Rom. Die Tarifverhandlungen im italiensichen Transportwesen gelten als gescheitert: Da sich Unternehmensvertreter und Gewerkschaften nicht einigen konnten, hat das monatelange zähe Ringen um wirtschaftliche Zugeständnisse ein jähes Ende gefunden. Wie der Transportverband Confetra nun mitteilte, haben gleich mehrere Gewerkschaften ihre Mitglieder für Ende Oktober zum Streik aufgerufen.
Die Filt-Cgil, die Fit-Cisl und Uiltrasporti sehen auf Arbeitgeberseite eine gewollte Verschlechterung des Arbeitnehmerschutzes und der erworbenen Rechte. Nur die komplette Arbeitsniederlegung könne noch zu einem schnellen und unaufschiebbaren Einlenken der Gegenpartei führen. Wie aus Gewerkschaftskreisen laut wurde, sei es etwa Absicht der Unternehmerverbände, tarifliche Gehaltserhöhungen und die zusätzliche Vergütung für die Dienstdauer oder aber auch vierzehnte Monatsgehälter zu kippen und den Tarifvertrag komplett zu überarbeiten. In Unternehmerkreisen hingegen ist nur von einem unerwarteten Stocken der Verhandlungen bei strategischen Entscheidungen für den Sektor die Rede. Der Wille, unter Berücksichtigung der Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit italienischer Unternehmen zu einem Konsens zu kommen, sei definitiv gegeben.
Die Gewerkschaften halten derweil an ihrem ausgerufenen Streik fest und fordern sämtliche Mitglieder sowie Beschäftigte im Transportwesen und auch Kurierdienste dazu auf, in der Zeit von Montag, 30. Oktober, 0 Uhr, bis Dienstag, 31. Oktober, um 24 Uhr italienweit für 48 Stunden die Arbeit niederzulegen. Die Arbeitnehmer, die laut Gesetz 146/90 zur Aufrechterhaltung grundlegender Dienstleistungen vom Streik ausgeschlossen werden, sollen alternativ bereits am Freitag, 27. Oktober, streiken. (nja)