Das Unternehmen Craiss Generation Logistik nimmt bis Ende 2025 in Süddeutschland zwei neue Standorte schrittweise in Betrieb. Das Unternehmen reagiert damit auf die steigenden Produktionsanforderungen eines Kunden aus der Mobilitätsbranche.
Während der Standort München direkt in die Produktionsversorgung des Herstellers eingebunden ist, übernimmt Augsburg die Funktion eines externen Logistikzentrums mit Lager- und Umschlagsinfrastruktur, wie Craiss weiter mitteilt.
Schrittweise Inbetriebnahme zweier Hallen in Augsburg
Die Entscheidung für Augsburg als Standort für das Logistikzentrum ist demnach aufgrund von wirtschaftlichen und logistischen Faktoren gefallen. Das Unternehmen hat zwei Hallen bezogen, die bereits eine moderne Lagerinfrastruktur bieten.
Der Standort soll in zwei Phasen ausgebaut werden, so der Logistiker: Die erste Halle mit 10.000 Quadratmetern befindet sich derzeit in der Implementierungsphase. Hier führen Mitarbeiter erste Testwareneingänge aus. Mit der schrittweisen Inbetriebnahme der zweiten Halle soll dann der vollständige Regelbetrieb erreicht werden. Ende 2025 soll dann der volle Hochlauf auf 20.000 Quadratmetern erreicht sein.
Das Konzept des externen Logistiklagers hat Craiss für den Mobilitäts-Kunden bereits in einem vergleichbaren Projekt am österreichischen Standort in Ebergassing umgesetzt. Dort betreibt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge für denselben Kunden ein über 40.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum.
Münchner Werk wird über Shuttle-System versorgt, Just-In-Time-Anlieferung als Teil des Konzepts
Der Standort in München sei direkt in die Werksversorgung eingebunden und übernehme zentrale Aufgaben in der Produktionslogistik. Dazu gehören der Warenempfang, das Abladen mit Krantechnik, die Einlagerung und die abrufgerechte Just-In-Time-Anlieferung von Rohbaukomponenten für die Bahnindustrie an die jeweiligen Produktionsbereiche im Werk.
Durch das externe Logistikzentrum in Augsburg lässt sich das Material effizient verwalten und Lieferströme lassen sich flexibel steuern, teilt der Logistiker weiter mit. Das Münchner Werk wird über ein Shuttle-System mit Sattelschleppern versorgt, die mehrmals täglich eine taktgenaue Anlieferung sicherstellen sollen. Die Waren werden auf Abruf kommissioniert, verladen und nach Ankunft in München an die internen Verbraucher geliefert.
„Gerade in der Bahnindustrie sind die logistischen Anforderungen besonders hoch – von taktkonformer Belieferung bis hin zu strengen Sicherheits- und Qualitätsstandards. Unsere Erfahrung aus vergleichbaren Projekten hilft uns dabei, diesen Anforderungen gerecht zu werden“, sagt Michael Mantel, Leiter der Projektentwicklung bei Craiss.
Investition in spezielle Krantechnik und Flurfördertechnik
Ein wesentlicher Bestandteil der Produktionslogistik ist die sichere Handhabung komplexer Bauteile, erklärt das Unternehmen. Die Bandbreite der zu bewegenden Komponenten reiche von Kleinteilen bis hin zu 23 Meter langen Bauteilen für Reisezugwagen, Lokomotiven und Steuerwagen. Das Teilespektrum umfasst Innenausbauteile, Kabel, Elektronik, Batterien, Fahrwerkkomponenten, Scheiben, Türen und Übergangselemente. Um den speziellen Anforderungen gerecht zu werden, investiert Craiss eigenen Angaben zufolge in Flurfördertechnik, die für das Handling schwerer und langformatiger Komponenten erforderlich ist.
Außerdem sollen Investitionen in moderne Lager- und Umschlagsflächen und in eine spezialisierte Krantechnik zur sicheren Handhabung schwerer Bauteile erfolgen. Parallel dazu ist geplant, das Personal aufzustocken. Dieses soll sukzessiv an beiden Standorten auf insgesamt rund 75 Mitarbeitende steigen.
„München ist ein teures Pflaster – das gilt für Wohnraum genauso wie für Logistikimmobilien. Die Preisbedingungen machen eine Verlagerung an nahegelegene Standorte wie Augsburg wirtschaftlich sinnvoll“, so Mantel zu dem umgesetzten Konzept. Die moderne Lagerinfrastruktur und die günstige Anbindung an die Autobahn A8 ermöglichen laut Craiss eine kosteneffiziente und flexible Versorgung des Werks in der bayerischen Hauptstadt.