Rom. Italien ist das Schlusslicht in Europa, was den Gütertransport auf der Schiene angeht. Das hat das Studienzentrum Eurispes in einem Bericht hervorgehoben, in dem der Anteil des Schienengüterverkehrs am Gesamttransportaufkommen untersucht wurde. Während im europäischen Mittel zwischen 12 und 18 Prozent der Güter per Bahn transportiert würden, erreiche Italien nur 6 Prozent.
Der Gütertransport auf der Schiene sei in Italien rückgängig, heißt es in der Studie. Noch 2007 seien cirka 70 Millionen Zug-Kilometer erreicht worden, heute seien es nur noch 42 Millionen Zug-Kilometer. Das entspreche einem Rückgang von 40 Prozent. Die Maßeinheit Zug-Kilometer für den Gütertransport auf der Schiene wurde 2009 vom Statistischen Zentralamt in Italien ISTAT eingeführt.
Der Grund für den Rückgang des Bahntransports, so Eurispes-Direktor, Carlo Tosti, sei nicht allein die Wirtschaftkrise, sondern die fehlende politische Unterstützung der Intermodalität und Logistik. „Die Regierungen der letzten Jahre waren blind, sie hatten keinerlei Vision beim Thema Transport und Mobilität“, so Tosti. Seit 2005 seien die staatlichen Investitionen für Infrastrukturen und Transport beständig zurückgegangen.
Eurispes hat für die Regierung eine Liste von notwendigen Arbeiten aufgestellt, an dessen erster Stelle die Elektrifizierung und die Verlängerung der Verladegleise innerhalb der Cargo-Terminals steht. (rp)