Isuzu D-Max

Isuzu D-Max Geheime Nachtschicht Ob der Isuzu D-Max auch als Kipper überzeugen kann, klärt ein ausführlicher Test, der eine Leer- und eine Lastrunde beinhaltet. Totenstille liegt über der nächtlichen Grube, die von ein paar Scheinwerfern nur notdürftig beleuchtet wird. Plötzlich durchbricht ein Brüllen die Ruhe: Der große Radlader startet noch mal, um den letzten Kunden des Tages zu befrachten. Ein Isuzu D-Max mit halblanger Space-Kabine, Henschel-Kipper und Goldschmitt-Zusatzluftfederung an der Hinterachse. Die ermöglicht dem Isuzu, deutlich mehr zu laden als die offiziellen knapp 700 Kilo Nutzlast: Mit Riesel der Korngröße 8 bis 16 ist gerade mal der Boden des Henschel-Kippers bedeckt. Entsprechend unspektakulär fährt sich der Kipper, wenngleich die Luftbälge an der Hinterhand den „Maxxe“ etwas weicher und unexakter federn lassen als die blattgefederten Standardversionen. Dass der D-Max vor allem in der Variante Basic ein Arbeitstier ist, merkt man auch an der sonstigen Auslegung: Die Armaturentafel bleibt selbst auf schlechtesten Pisten knisterfrei und alle Schalter lassen sich zur Not auch mit dicken Handschuhen bedienen. Dazu kommen eine sehr indirekt ausgelegte Lenkung (fast vier Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag) und vergleichsweise lange Schaltwege der exakt abgestimmten Sechsgangbox. Dort liegen erster und Rückwärtsgang extra nah beieinander, um einem das Herausschaukeln aus Mulden zu erleichtern. D-Max-Neulinge sollten beim Rangieren aber ein paar Zentimeter Luft nach vorn einplanen. Da hilft es, dass sich der Rückwärtsgang beim Einlegen durch ein Piepen bemerkbar macht. Sonst stürmt der in Thailand gebaute Japaner nach vorn, was ihm dank eines üppigen 2,5 Liter Hubraumes, 163 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment auch beladen keine Probleme bereitet: Ab gut 1000 Umdrehungen ist genug Kraft vorhanden, um den D-Max auf der stattlichen Drehmomentwelle surfen zu lassen. Die Untersetzung bringt extra Kraft Wegen des langen sechsten Ganges muss man auf Landstraßenetappen oft in den fünften zurück, auf der Autobahn bleibt der Japaner dafür entsprechend dezent: Bei 100 km/h liegen 1500 Touren an, bei 130 km/h sind es 2000. Entsprechend sollte er auch beim Verbrauch Maß halten, was ihm aufgrund der ungünstigen Aerodynamik des Kippers nicht ganz so gut gelingt wie der Standardversion: Beladen reißt er die Zehn-Liter-Marke, unbeladen begnügt er sich dann mit gut neun Litern. In der Grube schaltet man Allrad und Untersetzung am besten im Stand zu, auf eine Hinterachssperre muss der D-Max leider verzichten. Dafür hat Isuzu die Anhängelast der Allradmodelle jetzt auf 3,5 Tonnen erhöht. Sehr moderat fallen auch die Preise aus: das Basisfahrzeug kostet 22.184,87 Euro netto, der komplett aufgebaute Testwagen ist für 28.646,51 Euro zu haben – bei einem kleinen, aber umso engagierteren Händlernetz, das keine Probleme hat, auch Sonderwünsche wie Kipper oder Hardtops mit Klapptüren auf die Räder zu stellen und erklärt, dass der D-Max auch sparsam mit Bremsbelägen und -scheiben ist. Die nächste harte Nachtschicht kann also kommen. Der Henschel-Alukipper trägt theoretisch 1800 Kilogramm Nutzlast! ❙❚■ Gregor Soller technische daten Motor Vierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, Biturbo, vier Vent. pro Zyl., LLK, Euro 5, Steuerkette, Hubr.: 2499 cm3, Leistung: 163 PS (120 kW) bei 3600/min., max. Drehmoment: 400 Nm b. 1400-2000/min., Serviceintervall: 20.000 km Kraftübertragung Fünfgang-Schaltung, Heckant., Allrad zuschaltbar, Übers. i=3,727, Geländeuntersetzung 2,482 Fahrwerk & Bremsen vorn: Einzelradaufhängung, Doppeldreiecksquerlenk., Schraubenfedern, Stabi, Scheibenbr. innenbel. hinten: Starrachse, Blattfedern, Trommelbremse, Bereifung: 255/65 R 17 C, ESP, ABS, ASR, BAS und Bremsassistent Serie Maße & Gewichte LxBxH: 5295x1860x1795 mm, Radstand: 3095 mm, LxBxH (Kipper): 2000x1835x400 mm, Wendekreis: 12,2 m, zul. GG: 3000 kg, Leergew. (Testwg.): 2360 kg, Nutzlast: 640 kg, Testgew. (700 kg Ballast): 3060 kg, Anhängelast (gebr.): 3500 kg, 69-l-Tank Messwerte Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 6,7/12,6/17,6 s, Elastizität 60-80 km/h u. 80-100 km/h (in 4./5. Gang): 5,3/6,8 s, Verbr. (Testrunde beladen): 11,0 l/100 km, (Testrunde leer): 9,2 l/100 km, Verbr. ges.: 10,2 l, Verbr. sonst (v. a. BAB): 10,6 l/100 Preise & Ausstattung (€ netto) Isuzu D-Max Space Cab Basic: 22.184,87 Serie: 6 Airbags (Fahrer, Beifahrer, Seite), Stabilitäts- u. Traktionskontrolle (abschaltbar), Testwagenpreis: 28.646,51 Option: Anhängekupplung starr: 281,51 E-Satz f. Ahk. 13-polig: 163,87 Goldschmitt-Zweikreis-Luftfederanl.: 1136,74 Henschel-Dreiseitenkipper: 4190,- Service, Garantie & Ersatzteile (€) Garantien: 36 Mon./100.000 km, 6 J. Durchrost., 3 J. Mobilitätsgar., falls Wartung b. Isuzu stattfindet, Wartungskosten innerhalb der ersten 36 Monate: 1472,39 Kosten Bremsen vorn kpl.: 631,15 hinten (nur Beläge): 304,08, Kosten pro km: 0,33/0,40 Euro (LKW-Vers. DEVK, Region München Stadt, SF 1, VK m. 500 Euro SB, je ein Satz Sommer- und Winterreifen 245/70 R 16, einmal Bremsenrevision, 3000 Euro Rückstellung f. Reinigung u. Bagatellschäden, 30.000 km/Jahr Fahrleist. inkl. 4x Wartung, 1x Bremsen vo./hi.) Kurzurteil kompl. Sicherheitsausst., kräftiger Motor, leises Innengeräusch, saubere Verarbeitung dünnes Händlernetz, indirekte Lenkung, große Abmessungen, kurze Serviceintervalle Profi-Test Geländewerte Böschungswinkel vorn: 29° hinten (Unterfahrschutz oben): 24° Rampenwinkel:ca. 22° Wattiefe:500 mm Bodenfreiheit unter Vorderachse: 225 mm unter Hinterachse: 215 mm tiefster Punkt (= HA) 215 mm max. Steigfähigkeit: 100% (45°)

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