Wien: Österreich und die Türkei wollen künftig die Donau als Transportweg für den Güteraustausch stärker nutzen, weil der Transport auf dem Wasser energiefreundlicher und umweltschonender abläuft als mit anderen Verkehrsträgern. Das war der Tenor einer von türkischen Wirtschaftskreisen ausgegangenen Initiative für mehr Warenaustausch zwischen beiden Ländern. Hochkarätige Vertreter von türkischen Unternehmensverbänden waren zwei Tage nach Wien gekommen, um hier auf ministerieller Ebene und mit Logistikunternehmen Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
Schon jetzt werden viele Massengut-Transporte aber auch Projektladungs-Transporte zwischen Österreich und der Türkei mit Binnenschiffen über die Donau in Richtung Hafen Konstanza abgewickelt und dort mit Küstenmotorschiffen zu türkischen Häfen weitergeleitet. Konstanza habe sich zu einem wichtigen „Einfüllstutzen“ für Fracht aus dem Schwarzmeerraum in Richtung Mitteleuropa entwickelt, betont Alexandru Capatu, Vertreter des Hafens Konstanza in Österreich. Österreichische Binnenschiffer wie etwa die zur deutschen Imperial Reederei gehörige Multinaut Donaulogistik, aber auch DDSG Cargo fahren mit ihren Schiffen Fracht von Österreich bis nach Konstanza. Wiederholt wurden Initiativen gestartet, auch regelmäßige Containerverkehre auf der Donau aufzubauen, doch bislang ist es wegen der unzureichenden Nachfrage seitens der Verlader nicht gelungen, über die Experimentierphase hinaus am Markt ein vertretbares Transportprodukt zu platzieren. (mf)