Hamburg. Die Hamburger Hafenwirtschaft fordert einen schnelleren Ausbau von Infrastruktur- und Verkehrsprojekten in Deutschland. Das gelte insbesondere für eine davon abhängige Branche wie die Hafen- und Logistikwirtschaft, teilte der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg (UVHH), Klaus-Dieter Peters, am Montag zur Mitgliederversammlung mit. Die langen Planungszeiträume in Deutschland würden mehr und mehr zum Standortnachteil. Daher fürchtet der Verband um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Angesichts des rasant wachsenden weltweiten Containerverkehrs habe Hamburg „gute Chancen“ weiter zu wachsen, sagte Behrendt. Dies gehe jedoch nicht ohne die Anpassung der Infra- und Suprastruktur wie dem Ausbau der Hafenterminals. „Lange Schlangen wartender LKW vor den Terminals darf es nicht geben“, sagte der Reederei-Chef. Beim Ausbau von Straßen, Schienennetz und bei den Binnenwasserstraßen gibt es laut Behrendt einen „signifikanten Nachholbedarf“. Behrendt mahnte außerdem an, die Elbe „so schnell wie möglich“ zu vertiefen, damit dem Hamburger Hafen nicht unnötig Ladung verloren geht. „Ein Splitten der Mengen auf verschiedene Häfen verteuert den Gesamttransport und bringt außerdem die Logistik durcheinander“, sagte Behrendt. Sollte die Elbvertiefung nicht erfolgen, käme es nicht zu einer Verlagerung von Diensten nach Bremerhaven oder Wilhelmshaven, „die Alternativen heißen vielmehr Rotterdam oder Antwerpen“, sagte der Konzernchef. Auch Bremens neuer Senator für Wirtschaft und Häfen, Ralf Nagel (SPD), hat sich nachdrücklich für eine zügige Vertiefung der Elbe eingesetzt. „Ich halte die Anpassung der Fahrrinne im Interesse der gesamten deutschen maritimen Wirtschaft für geboten“, sagte Nagel am Wochenende. Hamburg könne sich auf die Unterstützung Bremens verlassen. Der Hamburger Hafen müsse auch auf Dauer Anschluss an die Entwicklung der Weltschifffahrt behalten. (dpa)
Infrastrukturausbau und Elbvertiefung
Die Hamburger Hafenwirtschaft fordert schnelleren Ausbau der Infrastruktur – lange Planungszeiträume würden zum Standortnachteil