Die Einfuhrpreise sanken im Dezember zum Vorjahresmonat um 8,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch, 31. Januar, in Wiesbaden mitteilte. Es ist der vierte Monat in Folge, in dem der Preisrückgang an Tempo verliert. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 8,2 Prozent gerechnet.
Im Gesamtjahr 2023 gingen die Einfuhrpreise so stark zurück wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr. Der Rückgang betrug laut Statistikamt 8,3 Prozent. Ausschlaggebend ist vor allem ein statistischer Basiseffekt aufgrund der hohen Preiszuwächse ein Jahr zuvor. Ausgelöst wurden diese durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, der vor allem Rohstoffe und Energie deutlich verteuert hatte. Mittlerweile sind die Preise wieder gefallen.
Entsprechend war importierte Energie im Dezember fast ein Drittel günstiger als ein Jahr zuvor. Vor allem die Erdgaspreise haben sich binnen Jahresfrist deutlich ermäßigt. Auch eingeführte Vorleistungsgüter waren günstiger als vor einem Jahr. Konsum-, Investitions- und landwirtschaftliche Güter verteuerten sich hingegen.
Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen kräftig angehoben. Wegen der rückläufigen Teuerung werden im Jahresverlauf Zinssenkungen erwartet.