Der Rückgang der Preise von nach Deutschland importierten Gütern hat sich im August weiter beschleunigt. Die Einfuhrpreise fielen zum Vorjahresmonat um 16,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag, 29. September, in Wiesbaden mitteilte. Es ist der stärkste Rückgang seit November 1986, also seit etwa 37 Jahren. Im vergangenen Jahr waren die Einfuhrpreise dagegen zeitweise um mehr als 30 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend war der Ukraine-Krieg, der Energie und Rohstoffe stark verteuert hatte.
Den jetzigen Preisrückgang erklärt das Statistikamt vor allem mit einem sogenannten Basiseffekt, weil die Preise im Vorjahr so stark gestiegen waren. Der Effekt wirkt vor allem bei Energieimporten, die im August 54 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Im Monatsvergleich zu Juli dieses Jahres war importierte Energie allerdings 4,1 Prozent teurer.
Wie stark der Einfluss der Energiekomponente ist, zeigt sich daran, dass die Einfuhrpreise ohne Energie zum Vorjahr um lediglich 3,4 Prozent gefallen sind – also wesentlich schwächer als mit Energie.
Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen seit Sommer 2022 kräftig angehoben. Zuletzt hatte die Notenbank allerdings angedeutet, sich dem Ende der Straffungen zu nähern.