München. Nicht nur vom Wetter her war der Sommer ausgesprochen gut. Auch die Auftragslage im Straßengüterverkehr und in der Spedition war offenbar ausgezeichnet. Das geht aus den neuesten Zahlen des Ifo-Indikators hervor, die das Ifo-Institut jeden Monat herausgibt.
Der Wert für die aktuelle Lage im Straßengüterverkehr liegt im September bei 20,5 Punkten (ausgedrückt in Prozentsaldo). Das ist zwar etwas schlechter als im August 2015 (22,3 Punkte). Aber im August wurde der höchste Wert seit November 2011 erzielt. Auch die 20,5 Punkte für den September wurden seit November 2011 mit Ausnahme des Vormonats nicht mehr erreicht. Damit sind offenbar die beiden Spätsommermonate August/September sehr gut aus Sicht der Straßengüterverkehrsunternehmen verlaufen.
Höchster Wert bei den Speditionen seit Juli 2011
Noch besser verlief das Geschäft bei den Speditionen. Der Indikator für die Geschäftslage kletterte im September auf 32,0 Punkte nach 27,9 Punkten im Vormonat. Damit erreicht der Indikator seinen höchsten Wert seit Juli 2011.
Bestätigt werden die guten Werte bei den Straßengüterverkehrsunternehmen und den Speditionen durch die Mautstatistik des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Demnach sind die Fahrleistungen im August 2015 kräftig um 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, was sicher auch der zusätzlichen Bemautung von 1100 Kilometer Bundesstraßen geschuldet ist. Doch alleine dieser Effekt erscheint nicht ausreichend für den Zuwachs um 7,0 Prozent.
Erwartungen nicht mehr so euphorisch
Was die weitere Entwicklung betrifft, sehen allerdings sowohl die Straßengüterverkehrsunternehmen wie auch die Speditionen ein paar dunkle Wolken am Konjunkturhimmel aufziehen. Bei den Fuhrbetrieben ist der Erwartungswert von 14,3 Punkten (August) auf 9,5 Punkte (September) gesunken. Die Euphorie scheint ein wenig verschwunden, aber der Wert ist immer noch im deutlich positiven Bereich. Auch die Spediteure zeigen sich im September skeptischer: Hier liegt der Wert bei 17,5 Punkten nach 27,2 Punkten im Vormonat. (cd)