Washington. Die in der International Airlines Group (IAG) vereinigten Fluglinien British Airways und Iberia wollen bei American Airlines (AA) finanziell einsteigen. Wie BA-Chef Willie Walsh auf einer Veranstaltung in Washington ankündigte, sei dieser Schritt frühestens für Ende dieses Jahres geplant. Zu diesem Zeitpunkt peilt American Airlines den Ausstieg aus dem Gläubigerschutz nach Kapitel 11 (Chapter 11) des US-Konkursrechts an. Wegen akuten Geldmangels hatte die Fluglinie sich im vergangenen November unter diesen Schirm geflüchtet.
Das angestrebte Sanierungsziel sei von AA aber vermutlich nicht aus eigener Kraft, sondern nur durch den Zusammenschluss mit einer anderen nordamerikanischen Fluglinie erreichbar, meinte Walsh. Als wahrscheinlichen Kandidaten, der sein Interesse bereits bekundet hat, nannte der Manager die Linie US Airways. Walsh machte keinen Hehl daraus, dass sich eine fusionierte AA/US Airways dem globalen Bündnis Oneworld um die IAG, Cathay Pacific, Qantas oder Finnair anschließen werde. Derzeit ist AA Mitglied bei Oneworld, während US Airways der konkurrierenden Star Alliance um Lufthansa, United und Air Canada angehört. Auf jeden Fall werde es eine Konsolidierung auf dem nordamerikanischen Luftfahrtmarkt geben, so Walsh. Falls das Zusammengehen mit US Airways fehlschlage, gebe es für AA noch andere Optionen. „Wir werden nach Klärung dieses wichtigen Punktes dem dann zuständigen Management aber auf jeden Fall eine finanzielle Beteiligung der IAG an der künftigen vereinigten Airline anbieten“, hob der Manager hervor. Damit will Walsh gewährleisten, dass der Oneworld-Allianz ihr wichtigster Partner auf den Nordatlantik-Routen erhalten bleibt und nicht zu einem der Konkurrenzbündnisse Star Alliance oder SkyTeam abwandert. (hs)