Frankfurt am Main/Berlin. In der Klimadebatte gerät die deutsche Autoindustrie kurz vor Beginn der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt erneut in die Kritik. Umweltverbände werfen den Autobauern vor, die Öffentlichkeit auf der am Donnerstag beginnenden Automesse IAA in Frankfurt mit einer „Klimashow“ täuschen zu wollen. Statt Spritspartechniken in Großserie einzusetzen, gebe sich die Branche mit teuren Werbekampagnen ein ökologisches Image, kritisierte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin. Die deutschen Autobauer wollen auf der IAA ihre Fortschritte beim Umweltschutz beweisen. In „nie gekanntem Umfang“ werde die weltgrößte Branchenmesse Lösungen zur Senkung des Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) zeigen, kündigte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, in Frankfurt an. „Diese IAA wird den Beweis dafür liefern, dass die Industrie die Herausforderungen des Klimaschutzes offensiv annimmt.» Auf der IAA (13.-23.9.) sind 128 neue Modelle zu sehen, darunter 88 Weltpremieren. 1081 Autobauer und Zulieferer aus 40 Ländern zeigen unter dem Motto „Sehen, was morgen bewegt“ ihre Neuheiten. Die Autobranche erhofft sich von der Messe einen Schub für den seit Jahresbeginn schwächelnden deutschen Automarkt. Spätestens 2008 erwartet der Verband einen Aufschwung auf breiter Front - erste Anzeichen seien bereits zu sehen. Seit Jahresbeginn verkaufte die Branche acht Prozent weniger Autos als im Vorjahreszeitraum. Der VDA senkte seine Prognose für 2007 in zwei Schritten von 3,4 auf 3,2 Millionen Neuzulassungen. Als Gründe gelten die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Jahresbeginn und die Verunsicherung der Käufer durch die Klimadebatte. (dpa)
IAA 2007: Auf der grünen Welle
Die Autoindustrie steht in der Klimadebatte unter Druck und will auf der IAA „grüne“ Autos zeigen – Kritik kommt von Umweltverbänden