Hamburg. Wegen des starken Güterumschlags wird auch der Bahnverkehr im Hamburger Hafen und im Umland in den kommenden Jahren stark zunehmen. Deshalb müsste die Infrastruktur der Eisenbahn sowohl im Hafengebiet als auch für die Bahnstrecken im Umland dringend ausgebaut werden, heißt es in einem gemeinsamen Gutachten der Hamburg Port Authority (HPA) und der Deutschen Bahn, das heute in Hamburg vorgestellt wurde. Bis zum Jahr 2015 werde sich der Umschlag im Hafen auf rund 18 Millionen Standardcontainer (TEU) verdoppeln und das Volumen für die Bahn sich auf 4,5 Millionen TEU sogar verdreifachen. Bis zum Jahr 2025 werde das Umschlagvolumen des Hafens weiter auf 27 bis 30 Millionen TEU zunehmen. Nach dem Gutachten „Masterplan Hafenbahn Hamburg 2015“ sind die Bahnstrecken in und um Hamburg bereits jetzt durch Engpässe belastet. „Ohne einen schnellen und maßgeschneiderten Ausbau wird sich die Situation künftig erheblich verschärfen“, sagte HPA-Geschäftsführer Hans Peter Dücker. In dem Gutachten fordern Bahn und Hafenbehörde, die Bahnstrecken nach Mittel- und Süddeutschland sowie zu den Wachstumsregionen in Südosteuropa auszubauen. Weiter sollten die Gleise zwischen Hamburg und dem Knotenpunkt Maschen entflochten werden, um den Zugverkehr in Richtung Süden zu beschleunigen. Für schnellere Transporte in den Ostseeraum und Richtung Berlin sieht das Gutachten den Bau einer neuen Eisenbahnbrücke zwischen dem westlichen und dem östlichen Hafengebiet vor. Gegenwärtig werden rund 70 Prozent aller Container im Fernverkehr per Bahn befördert. Die Hamburger Hafenbahn umfasst ein 330 Kilometer langes Streckennetz mit rund 1000 Weichen, fünf Bahnhöfen und sieben Stellwerken, das von mehr als 40 Eisenbahnunternehmen genutzt wird. Bis zum Jahr 2015 wird sich die Zahl der Züge nach dem Gutachten auf rund 400 pro Tag verdoppeln. „Dadurch baut Hamburg seine Stellung als größter Bahncontainer-Umschlagplatz Europas weiter aus“, sagte Dücker. (dpa)
HPA fordert Ausbau der Hinterlandanbindung
Untersuchung: Bahninfrastruktur rund um Hamburger Hafen muss modernisiert und erweitert werden