An drei Logistik-Centern werde man künftig das Modell IX Back Aiar von SUITX by Ottobock dauerhaft einsetzen, teilte Hermes mit. Das Rücken-Exoskelett entlaste die Wirbelsäule und ermögliche gleichzeitig volle Bewegungsfreiheit, so dass die Mitarbeiter von einer unmittelbaren Erleichterung profitieren würden, so das Unternehmen.
Die drei Logistik-Center in Friedewald (Hessen), Graben (Bayern) und Langenhagen (Niedersachsen) haben laut Hermes ein erhöhtes Großstück-Aufkommen. In Friedewald etwa sei der Anteil an großen und sperrigen Sendungen durchschnittlich mehr als doppelt so hoch wie im bundesweiten Schnitt, an den beiden anderen Standorten bewegt es sich auf einem ähnlichen Niveau. „Mit den Rücken-Exoskeletten kann insbesondere im Großstück- und Bulky-Bereich die körperliche Beanspruchung von Mitarbeitenden verringert werden“, erklärte Dennis Isern. „Die Exoskelette optimieren den Bewegungsablauf und führen beim Heben zu einer effektiven Belastungsreduzierung von bis zu 15 Kilogramm."
Das Maximalgewicht von über Hermes Germany verschickten Paketen liegt bei 31,5 Kilogramm. Die mit Abstand meisten Sendungen sind allerdings deutlich leichter: Sendungen über 20 Kilogramm würden im Sendungsportfolio des Unternehmens unter zwei Prozent ausmachen, so Hermes.
Akzeptanz bei den Beschäftigten wichtig
Hermes Germany hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Exoskelett-Modelle getestet. Neben der effektiven Belastungsreduzierung sei für den Paketlogistiker vor allem die Akzeptanz unter den Mitarbeitern wichtig. Das Gerät soll möglichst leicht und bei der Schichtübergabe einfach und unkompliziert zu wechseln sein, so Hermes. Beide Punkte würden die angeschafften Exoskelette erfüllen, was die Akzeptanz deutlich steigere. Mit einem Eigengewicht von knapp drei Kilogramm könne das IX Back Air in weniger als einer halben Minute an- und abgelegt werden, so der Logistiker.
Mit der Einführung der Rücken-Exoskelette an den Logistik-Centern Friedewald, Graben und Langenhagen starten zunächst jeweils zwei Hauptnutzer pro Standort in die Arbeit mit dem Gerät. In einem gemeinsamen Workshop Ende Juni 2024 haben die Mitarbeiter eine ausführliche Einweisung in die Nutzung der Exoskelette erhalten. Um die Entlastung im unmittelbaren Vergleich direkt erlebbar zu machen, werden die Hauptnutzer zunächst sechs Wochen lang mit dem Gerät arbeiten, bevor im Anschluss zwei Wochen ohne Exoskelett sortiert wird. So lasse sich in der Auswertung direkt prüfen, wie sich das Tragen von Exoskeletten auf die Arbeit und die Gesundheit auswirkt, erklärte Hermes.