Osnabrück. Das Familienunternehmen Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück firmiert ab sofort als SE & Co. KG. Das teilt der Speditions- und Logistikdienstleister mit. Bislang hatte Hellmann die Rechtsform GmbH & Co. KG gehabt. Zur Begründung hieß es, die neue Rechtsform sei international, moderer und biete einen angemessenen Rahmen für das Zusammenspiel von Familie und Unternehmen. Hellmann werde aber auch in Zukunft ein familiengeführtes Unternehmen bleiben, betonte der Speditions- und Logistikdienstleister.
Gleichzeitig leitet das Unternehmen den Generationenwechsel ein und erweitert das bestehende Managementteam. Sprecher des neuen Vorstands ist Thomas Knecht, der im November letzten Jahres in die Geschäftsführung berufen wurde. Die beiden führenden Gesellschafter Jost und Klaus Hellmann werden ebenfalls im dreiköpfigen Vorstand der SE sitzen.
Jost Hellmann begründete die Entscheidung damit, dass es „nach rund 40 Jahren der aktiven und erfolgreichen Zusammenarbeit an der Zeit ist, ein jüngeres Managementteam einzuführen und die Leitung zu übergeben.“ Dennoch sei es für ihn und Klaus Hellmann wichtig, für die kommenden Jahre des Übergangs eine aktive Rolle im Vorstand zu spielen, sagte er. Auch in Zukunft werde die Familie Hellmann, heißt es, das Unternehmen führen. Durch die zunehmende Anzahl an Familien-Gesellschaftern in der nächsten Generation gestalte sich dies aber schwieriger.
Die beiden Hellmann-Gesellschafter Jost und Klaus Hellmann haben das Unternehmen in den vergangenen vier Jahrzehnten von einem Betrieb mit vier Standorten in Deutschland in einen international agierenden Logistikkonzern mit fast 250 Standorten in 56 Ländern und mehr als 12.500 Mitarbeitern entwickelt. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2015 lag bei rund 3,1 Milliarden Euro und damit knapp vier Prozent über dem Geschäftsjahr 2014.
Hintergrund zur SE & Co. KGaA: Die SE & Co. KGaA ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), deren Komplementär eine Europäische Gesellschaft (SE) ist. Durch die Wahl dieser Mischform kann die Haftung der KGaA beschränkt werden, ohne dass diese Rechtsform der KGaA aufgegeben werden muss. Die Kommanditisten dieser Gesellschaft sind weiterhin die Kommanditaktionäre beziehungsweise die Aktionäre der KGaA. Diese Rechtsform wird häufig bei börsennotierten Familiengesellschaften oder Firmen mit einem einflussreichen Großaktionär gewählt, deren Familien- beziehungsweise Großaktionäre Anteile ihrer Firma verkaufen wollen, jedoch die Kontrolle über die Firma behalten wollen. Erst im vergangenen Jahr hat zum Beispiel das Logistikunternehmen Dachser ebenfalls die Rechtsform SE & Co. KGaA gewählt. (eh/ag)