Seoul. Die einstmals weltweit siebtgrößte Container-Reederei Hanjin soll als Folge ihrer Insolvenz vor fünfeinhalb Monaten endgültig abgewickelt werden. Das Bezirksgericht in Seoul kündigte am Freitag offiziell die Auflösung des Unternehmens an. Zuvor war das Gericht bereits zu dem Schluss gekommen, die Liquidation sei lohnenswerter als die früher größte Reederei des Landes weiterzuführen. Bis zum 1. Mai sollen jetzt die Gläubiger ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden, hieß es in der Mitteilung des Gerichts.
Hanjin Shipping hatte in den vergangenen Monaten wichtige Vermögensteile einschließlich wichtiger Frachtrouten verkauft. Anfang Februar veräußerte die Firma auch noch ihren Anteil von 54 Prozent am Hafenbetreiber Total Terminals International in den USA sowie den bisher zum Unternehmen gehörenden Ausrüstungsverleiher HTEC für zusammen rund 78 Millionen Dollar (rund 72 Millionen Euro).
Keine Chance zur Sanierung
Im September 2016 hatte ein Gericht dem im August gestellten Antrag Hanjins auf Insolvenzverwaltung zugestimmt. Es erhielt zunächst die Möglichkeit, einen Sanierungsplan vorzulegen. Allerdings wurden Hanjin in Schifffahrtskreisen keine Chance mehr eingeräumt, sich sanieren zu können. Der Markt der Containerschifffahrt ist von Überkapazitäten geprägt. Die Pleite hatte anfangs weltweit bei Schiffseignern, Häfen und Händlern große Unsicherheit ausgelöst. Zahlreiche von Hanjin betriebene Schiffe mussten auf offener See warten, weil ihnen die Zufahrt zu Häfen verweigert wurde. (dpa)