Hamburg. Ein Hamburger Tanker ist vor der Küste Nigerias von Piraten gekapert worden. Den 20 Besatzungsmitgliedern der "Cape Bird" sei es wenige Stunden nach dem Überfall in der Nacht zum Sonntag den Umständen entsprechend gut gegangen, sagte Carsten Sommerhage von der Reederei Columbia Shipmanagement dem Radiosender NDR 90,3 am Dienstag. Die Seeleute kommen nach Angaben der Reeederei alle aus Osteuropa. Deutsche seien nicht darunter, erläuterte Prokurist Martin Krafft. Den letzten Kontakt zur Mannschaft habe es am Sonntag gegeben.
Der rund 180 Meter lange Tanker fährt den Angaben zufolge unter der Flagge der Marshallinseln und hat Ölprodukte geladen. Er wurde nach einem Bericht des britischen Rundfunks BBC 90 Seemeilen südlich der nigerianischen Hafenstadt Lagos überfallen. Die Besatzung konnte noch einen Notruf absetzen. Jetzt treibe das Schiff im Golf von Guinea, erklärte Krafft. Die Absichten der Piraten seien unklar.
Das International Maritime Bureau (IMB) vermutet der BBC zufolge, dass es die Piraten nur auf die Ladung abgesehen haben könnten. Sobald die gelöscht sei, würde das Schiff wieder freigegeben, sagte IMB-Direktor, Kapitän Pottengal Mukundan der BBC. Auch vor der afrikanischen Atlantikküste nehmen in jüngster Zeit Piratenüberfälle zu. Allerdings ist die Lage dort nicht so schlimm wie vor der Küste Somalias. (dpa)