Hamburg. Mit einem Flächenumsatz von 145.000 Quadratmeter falle die Halbjahresbilanz auf dem Hamburger Markt für Lager- und Logistikflächen (samt Umland) „vergleichsweise bescheiden aus“, lautet das Fazit der Analyse von BNP Paribas Real Estate. Das Ergebnis stelle das niedrigste Resultat seit 2008 dar und unterschreite den Zehn-Jahres-Durchschnitt um rund 39,5 Prozent.
Hamburg kämpfe „mit einer zunehmenden Verknappung auf der Angebotsseite. Primär außerhalb des Kerngebietes sind in den vergangenen Jahren nahezu alle großflächig verfügbaren Flächen von der Nachfrage absorbiert worden“, erklärte Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment bei BNP Paribas Real Estate. In der gesamten Metropolregion hätten derzeit keine Neubauentwicklungen realisiert werden können, da den Projektentwicklern kaum Grundstücke zur Verfügung stünden, führte Raabe aus.
Fehlende Angebote bei verfügbaren Flächen
Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen veranschaulich, durch welchen strukturellen Umstand das Marktgeschehen in Hamburg im ersten Halbjahr limitiert wurde. Durch den Angebotsmangel an großen und verfügbaren Flächen sowohl im Stadtgebiet als auch im Umland habe noch kein einziger Vertrag oberhalb von 12.000 Quadratmeter gezeichnet werden können. Im Vorjahreszeitraum entfielen hingegen rund 84.000 Quadratmeter auf dieses Größensegment.
Erfreulich sei jedoch die breite Nachfrage in den kleinteiligeren Flächenkategorien, die deutlich flexibler durch das Angebot bedient werden können. Bereits Nutzer mit einem Flächenbedarf ab circa 3000 Quadratmeter hätten es jedoch auf dem Hamburger Markt zusehends schwerer, diesen ohne Kompromisse bei der Qualität sowie den Lageanforderungen umzusetzen, erklärte BNP Paribas Real Estate.
Entspannung für kommendes Jahr erwartet
„Nachdem das erste Halbjahr unter dem Zeichen der Flächenverknappung stand, deutet sich für die zweite Jahreshälfte eine leichte Belebung an. Durch einzelne großflächige Bestandskündigungen werden dem Markt dringend benötigte Flächenkapazitäten zugeführt, wodurch einige Gesuche zum Abschluss kommen sollten. Neubauflächen dürften hingegen erst im kommenden Jahr für eine zusätzliche Entspannung sorgen, so dass das Endjahresergebnis deutlich schwächer als im Vorjahr ausfallen wird”, gab Christopher Raabe einen Ausblick auf die nächsten Monate. (tb)