Aus der Hamburger Hafenwirtschaft gibt es Kritik an der Erhöhung der Hafennutzungsentgelte. Die von der Hamburg Port Authority (HPA) zum Jahreswechsel angekündigte Gebührenerhöhung um im Schnitt 6,5 Prozent komme zur Unzeit, sagte der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz, dem „Hamburger Abendblatt“. „Auch wenn die reine Tariferhöhung unter der Inflationsrate liegt, bedeuten die realen Anpassungen in Summe für viele Hafenkunden eine wesentliche Verteuerung der Anlaufkosten.“
Vor dem Hintergrund einer sich abkühlenden Weltwirtschaft und den damit verbundenen Ladungsverlusten des Hamburger Hafens sei eine solche Erhöhung der Gebühren hinderlich für die Wettbewerbsposition des Hafens. „Es ist einfach nicht die passende Zeit für weitere Anhebungen“, sagte Bonz.
Die HPA hatte die Gebührenerhöhung zum 1. Januar vor einer Woche mit der weiterhin sehr hohen Inflation und gestiegenen Preisen begründet. „Die Inflation ist deutlich rückläufig und lag zuletzt bei 4,5 Prozent“, sagte der Geschäftsführer des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler, Alexander Geisler, dem „Abendblatt“. „Warum nun ausgerechnet die HPA in einem sich abschwächenden Markt darüber hinausgehen möchte, erschließt sich uns nicht.“ Mit dem Inflationsgeschehen lasse sich das nicht erklären. „Hier scheint eher der Wunsch nach Mehreinnahmen im Vordergrund zu stehen.“