Aus Protest gegen den geplanten Einstieg der Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA sind am Dienstag, 19. September, in Hamburg Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer, vornehmlich Mitarbeiter der HHLA mit ihren mehr als 6500 Beschäftigten, versammelten sich auf dem St. Annenplatz unweit der HHLA-Zentrale. Die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 2500 Teilnehmern.
Zur Demonstration aufgerufen hatte Verdi. Sie und die Demonstranten halten den geplanten Einstieg von MSC bei der HHLA für falsch. Als Teil der kritischen Infrastruktur gehöre die HHLA in die öffentliche Hand. Häfen seien das Tor der deutschen Wirtschaft zur Welt, sagte Hamburgs Verdi-Chefin Sandra Goldschmidt. „Sie sind zentral für die Versorgung.“
Die in Genf ansässige Reederei MSC und der rot-grüne Senat der Stadt Hamburg hatten am Mittwoch einen verbindlichen Vorvertrag zur Gründung einer strategischen Partnerschaft zur Zukunft des größten Containerterminal-Betreibers der Stadt unterzeichnet. Derzeit hält die Stadt rund 69 Prozent an dem börsennotierten Unternehmen. Künftig soll dieses in einem Gemeinschaftsunternehmen geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile besitzen sollen.
Die Demonstranten marschierten im weiteren Verlauf zur MSC-Niederlassung in der Hafencity. Anschließend bewegte sich der Demonstrationszug zum Rathausmarkt, der jedoch abgesperrt war. Demonstranten räumten daraufhin die Absperrungen ab, strömten mit Tröten, Trillerpfeifen und Trommeln auf den Platz und zündeten einige Böller. Dazu skandierten sie mit Blick auf den vom SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher eingefädelten Deal mit MSC unter anderem „Wer hat uns verraten, die Sozialdemokraten“.
Neben HHLA-Beschäftigten nahmen unter anderem Festmacher sowie Mitarbeiter des Umschlagsunternehmens Eurogate, der Hochbahn und Bäderland teil.