Hamburg. Angesichts bestehender Streckenüberlastungen und einer erwarteten Zunahme des Zugverkehrs prüfen der Bund, die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn die Machbarkeit des Baus einer weiteren Elbbrücke über die Norderelbe. Ziel ist die Kapazitätserweiterung der Strecke zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Freitag, 17. September. „Mit der anstehenden Neuplanung der Norder- und Süderelbbrücken und der damit verbundenen Machbarkeitsstudie wollen wir eine Jahrhundert-Chance prüfen, ob die Schienenkapazität an einem echten Engpass für ganz Norddeutschland dauerhaft erweitert werden kann.“
Es wäre die erste Kapazitätserweiterung der Fernbahn in Hamburg über die Elbe seit fast 100 Jahren. Um sich alle Optionen offen zu halten, habe der Senat beschlossen, die anstehende Sanierung der Freihafenelbbrücke zu verschieben. In die Planungen einbezogen werden müsse außerdem der vorgesehene Bau einer U-Bahn-Brücke auf den Grasbrook, die Neubauten der Norder- und Süderelbbrücken für die Autobahn 1 und der geplante Bau des Elbtowers.
Erweiterung wäre ein Schub für die Region
Ein Ausbau von vier auf sechs Gleise über die Norderelbe für den Fern-, Regional und Güterverkehr wäre ein Schub für die Region, aber auch für den Deutschland-Takt insgesamt. Alle Schritte würden eng mit Niedersachsen abstimmt. Neben dem Ausbau der Bestandsstrecke prüfe die Bahn in der Studie auch die Machbarkeit einer weiteren westlichen Elbquerung, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann. Die Arbeiten würden noch in diesem Jahr beginnen. „Erste Ergebnisse sollen 2022 vorliegen.“
Sollte es letztendlich grünes Licht für eine neue Elbbrücke über die Norderelbe geben, könnte laut Tjarks mit der Umsetzung erst nach der für 2029 geplanten Fertigstellung der U-Bahnbrücke auf den Grasbrook begonnen werden. (dpa)