Hamburg. Die Hamburger Hafenwirtschaft rechnet für den größten deutschen Seehafen 2022 mit einem Stagnationsjahr. Der Seegüterumschlag werde ein Volumen von gut 130 Millionen Tonnen erreichen und damit in etwa auf der Höhe des abgelaufenen Jahres liegen, prognostizierte der Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg (UVHH), Gunther Bonz.
Lieferkettenprobleme dauern noch bis Herbst
Damit würde der Hamburger Hafen auch 2022 nicht wieder an das letzte Jahr vor der Corona-Pandemie anknüpfen. Damals gingen 136,6 Millionen Tonnen Güter über die Kaikanten. „Wir werden gerade in Deutschland auch dieses Jahr noch weitgehend von der Pandemie bestimmt sein“, sagte der UVHH-Präsident beim traditionellen Jahresauftakt des Hamburger Übersee-Clubs. „Die Lieferkettenproblematik wird noch mindestens bis in den Herbst andauern.“ Die Folgen dieses weltweiten Problems zeigten sich auch im Hafen, sagte Bonz. „Die Industrie produziert auch in Deutschland weniger als sie könnte, temporäre Werksstilllegungen wegen Nachschubmangels werden wir auch in diesem Jahr erleben. Dies wird das Volumen im Export dämpfen.“
Stärker als vor Corona?
Bonz zeigte sich allerdings überzeugt, dass die im und um den Hafen operierenden Unternehmen die Coronapandemie genutzt hätten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. „Wir werden aus der Pandemie gestärkt hervorgehen.“ Der drittgrößte europäische Hafen steht vor allem beim Containerumschlag unter wachsendem Wettbewerbsdruck unter anderem durch die deutlich größeren Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen. (ste/dpa)