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Hafen Hamburg: LNG-Terminal steht auf der Tagesordnung

06.09.2011 13:43 Uhr
Hafen Hamburg: LNG-Terminal steht auf der Tagesordnung
Drei Tanks, ein Terminal: In Rotterdam wird der neue LNG-Terminal am 23. September nach gut drei Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Die Aufnahme zeigt den Bauzustand im Oktober 2010
© Foto: VR/Arndt

"Ja, wir beschäftigen uns damit", sagt die HPA / Auch LKW sollen beliefert werden / Rotterdams LNG-Terminal geht am 23. September ans Netz

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Hamburg. Im Hamburger Hafen soll ein Terminal für verfüssigtes Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas) entstehen. Das bestätigte Alexander Schwertner, Sprecher bei der Hamburg Port Authority (HPA) der Verkehrsrundschau. „Wir nehmen das Thema sehr ernst. In einem ersten Schritt wird eine Konzeptstudie erstellt", ergänzte er.

Bei der HPA denke man allerdings nicht nur „an die Versorgung von Schiffen mit LNG. „Das Thema könnte zum Beispiel auch für LKW interessant werden". Flüssigerdgas wird derzeit von einer wachsenden Anzahl von Reedereien als Alternativtreibstoff erwogen, weil ab 2015 gerade in der Ost- und Nordsee sowie im Ärmelkanal die Grenzwerte für die Schwefelbelastung des herkömmlichen Schiffstreibstoffs noch einmal deutlich abgesenkt werden. Erwartet wird, dass damit auch die Preise für Bunkerkraftstoffe kräftig anziehen werden.

Bei der Schiffsklassifikationsgesellschaft Germanischer Lloyd (GL) in Hamburg beschäftigt man sich intensiv mit LNG als Alternative zu Öl. Auch das Thema „LNG-Terminal Hamburg" wird vom GL als Aufgabenstellung behandelt. Dritter im Boot für das Projekt ist die HHLA, die sich bislang ausschließlich auf Container- und Stückgutumschlag ausgerichtet und keine Erfahrung im Tanklagerbereich hat. Wann ein solcher Terminal in Hamburg Wirklichkeit werden soll, ist derzeit noch offen.

Mit Blick auf die neuen Grenzwerte sollte die Inbetriebnahme eines solchen Terminals um das Jahr 2015 herum erfolgen. Auch das müsse Hamburg im Blick haben: Hat Deutschlands größter Universalhafen keinen LNG-Terminal, dann droht dem Hafen möglicherweise der Verlust von Geschäft an die Häfen, die sehr wohl über solche Einrichtungen verfügen.

LNG auch Thema in Lübeck und Rostock

Auch in den beiden deutschen Ostseehäfen Lübeck und Rostock beschäftigt man sich mit dem Thema LNG. Treiber der Entwicklung in Lübeck sind die dortigen Stadtwerke. In Rostock hatte sich der niederländische Tanklager-Logistiker Vopak schon vor längerer Zeit etwas näher umgesehen.

Das Unternehmen wird am 23. September in Rotterdam durch die niederländische Königin Beatrix den dann ersten großen LNG-Terminal im Maashafen offiziell in Betrieb nehmen. Der „Gate"-Terminal (Gas Access to Europe), an dem neben Vopak auch die niederländische Gasunie beteiligt ist, wurde seit 2008 gebaut. Er ist für den Umschlag von rund zwölf Milliarden m³ LNG jährlich ausgelegt. Bislang liefen drei große LNG-Tanker den auf der Maasvlakte I errichteten Terminal an. Das erste Schiff war die 345 Meter lange und 46 Meter breite „Bu Samra" (Tankkapazität: 266. 000 Kubikmeter), die am 1. September den Terminal anlief. Inzwischen kamen zwei weitere Spezialfrachter hinzu. Vom Gate-Terminal aus werden verschiedene europäische Energiekonzerne mit Erdgas beliefert. (eha) 

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