Hamburg. Den Hamburger Hafen holt seine Weltkrieg-Vergangenheit ein weiteres Mal ein. Bei Bauarbeiten im Hafenteil Altenwerder stießen die Experten einer Kampfmittelsondierungsfirma auf einen gefährlichen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Es ist bereits der zweite Bombenfund im Hamburger Süden in dieser Woche. Die britische 500 Pfund-Bombe wird heute Abend entschärft.
Der aktuelle Fundort liegt im Zufahrtsbereich zum Containerterminal Altenwerder (CTA) der HHLA, zu einer Vielzahl von Lager- und Logistikanlagen sowie zum Massengutterminal Hansaport. Aufgrund seiner Gefährlichkeit muss der aktuelle Blindgänger unverzüglich entschärft und geborgen werden. Die Bombe liegt in gut acht Metern Tiefe, umgeben von Schlamm und Wasser. Taucher haben den hochexplosiven Sprengkörper inzwischen so freigelegt, dass sie von den Experten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden kann. Je nach Zustand der Zünder kann dieser Vorgang eine gute Stunde beanspruchen.
Für die Vorbereitung zur beziehungsweise der eigentlichen Entschärfung muss der Verkehrsfluss jedoch unterbrochen werden. Es betrifft vor allem wichtige Nord-Süd-Autobahn A 7 einschließlich des Elbtunnels sowie die Straßen im gefährdungsrelevanten Umfeld des Bombenfundortes. Wie die Hamburger Polizei am Freitagvormittag mitteilte, beginnen die weiträumigen Räum- und Absperrmaßnahmen bereits ab 18 Uhr. Die Autobahn A 7 wird voraussichtlich ab 19:30 Uhr zwischen den Anschlussstellen Heimfeld (Südseite der Elbe) und Otmarschen (Nordseite der Elbe) voll gesperrt. Die Köhlbrandbrücke, die östlichen mit dem westlichen Hafenteil verbindet, wird um 19 Uhr für den Verkehr in beiden Fahrtrichtungen dicht gemacht. Trotz des in den frühen Feierabend hinein verlegten Entschärfungstermins erwartet die Hamburger Polizei erhebliche Staus. Sie empfiehlt daher allen Verkehrsteilnehmern, den Gefährdungsraum großzügig zu umfahren. (eha)