Antwerpen. Antwerpen will weitere Schritte unternehmen, um seinen Hafen nachhaltig und emissionsärmer zu machen. Dazu haben acht Akteure im Hafengebiet, neben dem Hafen selbst die Unternehmen Air Liquide, BASF, Borealis, INEOS, ExxonMobil, Fluxys und Total, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die mögliche Entwicklung einer Carbon Capture, Utilisation & Storage (CCUS)-Infrastruktur zu untersuchen. Das Konsortium wird eine gemeinsame Studie über die wirtschaftliche und technische Machbarkeit solcher Anlagen durchführen.
Die CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture & Storage, CCS) sowie die Verwendung von CO2 als Rohstoff für unterschiedliche industrielle Anwendungen (Carbon Capture & Utilisation, CCU) gelten als wichtige Instrumente für den Übergang zu einem emissionsärmeren Hafen. Die Projektpartner sind der Ansicht, dass beide Anwendungen langfristig erhebliche Wirkung zeigen und einen nützlichen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele leisten können.
In der ersten Phase werden die Partner detaillierte Studien über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von CO2-Anlagen zur Unterstützung von CCUS durchführen. Diese Analyse werde voraussichtlich rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Die finanzielle Unterstützung durch Flandern, die belgische Bundesregierung und die EU sei für die weitere erfolgreiche Durchführung des Projekts unerlässlich, erklärten die Beteiligten.
Die Machbarkeitsstudie wird die Möglichkeiten der CO2-Speicherung untersuchen. Belgien verfügt nicht über eine geeignete geologische Bodenbeschaffenheit für die unterirdische Speicherung von CO2, so dass eine internationale Zusammenarbeit erforderlich sein wird. Um diese Zusammenarbeit auf internationaler Ebene zu unterstützen, haben der Hafen Antwerpen und eine Reihe weiterer Partner bereits Anfang des Jahres bei der Europäischen Kommission zwei Anträge auf Anerkennung als „Projects of Common Interest“ eingereicht. Beide Projekte bieten die Möglichkeit, die Entwicklung einer grenzüberschreitenden CO2-Verkehrsinfrastruktur zu untersuchen, inklusive einer Anbindung an Rotterdam (CO2TransPorts-Projekt) sowie Norwegen (Northern Lights-Projekt). (tb)