Oldenburg. Die fünf norddeutschen Küstenländer wollen gemeinsam die Digitalisierung ihrer Häfen voranbringen und sich dadurch Wettbewerbsvorteile sichern. Die Länder müssten voneinander lernen, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Infrastruktur-Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich am Mittwoch nach einer Konferenz in Oldenburg. „Wir stehen zwar auch in Konkurrenz zueinander, aber vor allem in sehr starker internationaler Konkurrenz.“ Wie die Digitalisierung der Häfen vorangetrieben werden kann, soll im nächsten Jahr auf einer speziellen Konferenz geklärt werden. An der Beratung in Oldenburg nahmen Regierungsvertreter aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein sowie des Bundes teil.
Als ein konkretes Anwendungsbeispiel nannte Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretär Berend Lindner eine Binnenschifffahrts-App, um in Häfen die Ankunftszeiten besser koordinieren und effizienter gestalten zu können. Die privaten Umschlagsunternehmen seien schon längst mitten im Digitalisierungsprozess, betonte der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Frank Dreeke. „Wir investieren Hunderte Millionen Euro in das Thema Digitalisierung und warten nicht auf die industrielle Revolution. Wir sind da mitten drin.“
Klimaschutz ein weiterer wichtiger Punkt
Klimaschutz und Luftreinhaltung spielen auch für die Häfen und dort vor allem für die Anwohner eine wichtige Rolle. Gerade Hamburg mit seinem Hafen mitten in der Stadt liegt dieses Thema am Herzen. Der Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, verwies auf den kürzlich vereinbarten Weg zum Landstrom-Ausbau in den Häfen. Dadurch sollen die an den Kais liegenden Schiffe ihren Strom von Land beziehen, statt ihn durch ihre eigenen Motoren mit entsprechenden Emissionen zu erzeugen.
Es gehe auch darum, Landstromnutzung für Schiffe und Reeder von den Kosten her attraktiv zu machen. Derzeit liege die vom Schiff selbst erzeugte Kilowattstunde Strom bei etwa elf Cent, während Landstrom unter anderem durch Umlagen mehr als doppelt so teuer sein könne. „Da werden wir günstigere Lösungen hinbekommen“, betonte Brackmann. (dpa/fa)