Gut gedeichselt

Die Extra-Ladelänge von 2,05 Metern samt den damit verbundenen extra Palettenstellplätzen bleibt zusammen mit der höheren Flexibilität des Motorwagens das stärkste Argument für einen Anhängerzug. Dazu kommen die bessere Wendigkeit in engen Höfen und die Abstellmöglichkeit von Wechselbrücken als kompakte Lagerfläche. Trotzdem fuhr der Anhängerzug europaweit lange Zeit Richtung Abseits, da genau diese Flexibilität ihn deutlich teurer macht als komplett standardisierte Sattelzugkombinationen. Außerdem gestaltet sich anschließend der Wiederverkauf entsprechend schwerer. Zwei Argumente, die weiterhin gelten. Trotzdem bemühen sich in letzter Zeit wieder auffällig viele Hersteller um die Zukunft der Anhängerzüge, bei denen es einige Trends gibt. Trend 1: Einführung flexibler Baukästen Der erste Trend kommt natürlich von den beiden Platzhirschen Krone und Schmitz Cargobull, die beide ihre Anhängerproduktion optimierten. Das hätte man laut Krone-Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, Gero Schulze-Isfort, nicht getan, wenn man nicht langfristig einen Markt für die Anhängerzüge gesehen hätte. Also entwickelte Krone einen hochflexiblen Lkw-Aufbau- und Anhängerbaukasten und zog die Produktion bei den Wechselbrücken in Herzlake zusammen. Ähnlich ging Schmitz Cargobull vor, wo man die Anhängerproduktion ebenfalls vom Sattelbaukasten adaptierte und in Gotha zusammenzog. Und was hat der Kunde davon? Im Falle der Großserienhersteller die gleiche erprobte Serienqualität und fast alle Service-, Telematik- und Zubehörpakete, die auch für die Sattel angeboten werden und das zu vernünftigen Preisen. Einen der größten Vorteile wird man spätestens bei der Ersatzteilbestellung spüren: Dann ist nämlich im Idealfall auch der Hängerzug Bauteil für Bauteil im System hinterlegt und es genügt ein Tastendruck am Rechner, um gewünschte Teile einfach und schnell online zu ordern. Sofern die Ersatzteilausstattung der Hersteller mit der digitalen Welt mithält. Ähnlich agiert auch Wielton, wo man den Hängerzug neben Agrartrailern als "Türöffner" zum deutschen Markt auserkoren hat. Was ebenfalls über Großserientechnik und über günstige Preise geschehen soll. Trend 2: Tandemachser statt Drehschemel Es wird immer schwieriger, Fahrpersonal zu finden, das in der Lage ist, einen Drehschemelzug zu rangieren respektive damit sauber auf- und abzubrücken. Gleichwohl bleibt die Grundnachfrage nach Anhängern und Wechselbrückenlafetten ungebrochen, wie man auch bei Kögel und Schwarzmüller bemerkte. Beide stellen im Gegensatz zu Krone, Schmitz und Wielton lieber nur Anhänger für Komplettzüge bei, können aber bei Bedarf natürlich auch Motorwagen aufbauen. Also präsentierte Kögel zur IAA Nutzfahrzeuge einen komplett neuen Tandemachser und stellte dazu gleich eine passende 782er-Brücke vor: Der Zentralachser für Wechselbehälter startet laut Kögel-Pressesprecher Volker Seitz dank komplett neuem, stabilen Rahmen in der Grundausstattung ab 2950 Kilo und kann neben Brücken bis 7,82 Meter Länge auch der Hersteller mit der digitalen Welt mit-20-Fuß-Container transportieren. Die Luftkessel hängte man platzsparend mittig zwischen die Achsen, sodass Anbauteile wie Ersatzradhalterungen und Werkzeugkästen einfach vor und hinter den Achsen montiert werden können. Steckbare Einweisrollen helfen beim exakten Unterfahren der Wechselbehälter. Die Zugdeichsel mit angeschraubter 50-Millimeter-Zugöse ist werksseitig, falls nicht anders gewünscht, mit einer Länge von 2150 Millimeter und einer Kupplungshöhe von 400 Millimetern angeschraubt, um sie im Schadenfall einfach tauschen zu können. Zudem lässt sie sich für eine einfachere Anpassung an den Kupplungsrücksprung und die Kupplungshöhe eines anderen Motorwagens, zum Beispiel beim Wiederverkauf, variabel ummontieren. Passend dazu präsentierte Kögel die komplett neue Swap Mega-Volumenwechselbrücke mit ebenfalls neuer Heck-Wurfplane. Sie soll "nackt" bei gut 2,4 Tonnen starten, wobei Hängerzüge meist extrem gut gekleidet geordert werden, womit wir beim dritten Trend wären. Trend 3: Gern gut ausgestattet geordert Denn in der Grundausstattung wird laut den Wecon-Junior-Geschäftsführern 20-Fuß-Containertransportieren.Die Daniel und Hendrik Hemker fast kein Zug mehr geordert. Die einstigen "Sonderausstattungen" Durchladevorrichtung oder Staplertaschen sind laut Daniel Hemker mittlerweile Standard geworden. Auch bei Schmitz Cargobull und Krone verkauft man selten einen Hängerzug in Basisversion: Hier werden oft branchenspezifische Ladungssicherungspakete geordert, dazu Laschen für Mitnahmestapler und Durchlademöglichkeiten. Auch Kögel rüstete seine IAA-Neuheiten zu Demozwecken gleich mit ein paar "Goodies" auf: Dazu gehören die in der Höhe und Länge einstellbare Zugdeichsel und Abstützwinden auch am Heck mit Getriebe und Kurbel als Kippschutz. Für die Volumenbrücke konstruierten die Schwaben einen optional geteilten Endspriegel. Damit lässt sich das Hubdach bei geöffnetem Planenportal auf 3300 Millimeter heben. Das erleichtert das heckseitige Be- und Entladen von drei Meter hohen Waren. Trend 4: 2500 Millimeter Innenbreite Der nächste Trend heißt: 2500 Millimeter Innenbreite. Mit der werben jetzt auch Tang oder Orten, die das Thema Hängerzug auch im leichteren Segment stark spielen. Die Kunst dabei: Bei maximal 2,55 Meter außen 2,5 Meter Innenbreite zu schaffen, wie Helen Bröer, Projektleiterin bei Tang-Fahrzeugbau erklärt: "Entscheidend war die Neu- und Weiterentwicklung der Eck- und Schieberungen im ultraflachen Format. Hinzu kommt die hohe Stabilität der Alu-Leichtbaukomponenten." Tangs neue "Ultra-Light"-Aufbauten sind nach DIN EN 12642 Code XL zertifiziert. Ein weiterer Vorteil der leichteren Volumenklasse: die geringen laufenden Kosten. Trend 5: Kostengünstige Alternativen Die lassen sich bei Volumeneinsätzen über leichtere und günstigere Motorwagen und Anhänger holen. Außerdem werden auch hier Aerodynamik und Kraftstoffverbrauch wichtiger. Tang entwickelte einen speziellen Top-Spoiler für die Aufbau-Stirnwand und stellte eine vollverkleidete "Efficiency-Cab" auf die IAA. Beim Punkt Kosten gelangen wir zum Ursprung unseres Artikels zurück. Da es immer weniger Fahrpersonal mit C- oder CE-Führerschein gibt und die "letzte Meile" künftig vielleicht aussschließlich elektrisch beliefert werden kann, spielt das dem 3,5-Tonner in die Hände: Auftritt Humbaur, wo man zur IAA zwei unterschiedlich konzipierte Durchladezüge mit 3,5-Tonnen-Tranportern als Zugwagen präsentierte. Auch Kress präsentierte Kühl-Durchladezüge mit 3,5-Tonnen-Motorwagen. Dazu kommen individuelle Sonderanfertigungen kleinerer Anhängerund Aufbauhersteller. Auch das dient letztlich der Kostensenkung. Hier stimmen Daniel Hemker von Wecon und Schulze-Isfort von Krone überein: "Je flexibler und hochwertiger der Lastwagen ausgestattet ist, desto günstiger lässt er sich in der Regel betreiben". Hängerzugkunden wissen eben genau, wo sie mit ihren anfangs vielleicht etwas kostspieligeren Kombinationen anschließend viele Kosten sparen können. Mehr zum Thema finden Sie unter Lkw-Anhänger www.verkehrsrundschau.de/dossiers Vorstellung Göbel Hydralifter Ein Auto, das nie mehr kalt werden dürfte Göbel ist bekannt für sein breites Wechselsystemportfolio, das vom mechanischen Adaptersystem bis zum pneumatischen "Airlifter" reicht."Serie" heißt bei Göbel, spezielle Montagelehren für Großkunden zu erstellen, die dann in Serie exakt ihre Konfigurationswünsche für Wechselbrückenfahrzeuge teils mit Hubeinrichtungen bekommen. Dabei achten die Unterfranken auch auf Details wie Tiefkupplungen, Ladebordwände, Zusatztanks bis hin zu Werkzeugkästen und Feuerlöscher an einem bestimmten Ort.Das Thema "Flexibilität" bediente Göbel jüngst mit dem neuen"Hydralifter 568 KSEG", einem Umsetzer mit Sattelkupplung und Straßenzulassung. Grund: Der Umsetzzyklus im Zentraldepot eines großen KEP-Dienstleisters darf nicht länger als drei Minuten dauern, was über den Tag bis zu 400 Ladezyklen ergibt.Solide und einfache LösungenDabei hatte Göbel vor allem die Flexibilität als eines der wichtigsten Kriterien im heutigen Wechselverkehr und auf den Umschlaghöfen im Blick. Dort besorgen meist Spezialisten den Umschlag, deren "Hofhunde" nach dem großen "Umschichten" nichts mehr zu tun haben. Oder umgekehrt: Die Wechselbrücken-Lkw müssen die Umschlagzeiten untätig abwarten. Allerdings erfordert eine Kombilösung einen massiven Unterbau und dazu musste sich Göbel laut Holger Döring, der den technischen Vertrieb verantwortet, erst mal die Freigabe von Daimler einholen. Die war Göbel umso wichtiger, da man das Fahrzeug in der Regel komplett über Daimler vertreibt und es im Idealfall" nie wieder sehen" möchte. Der enge Schulterschluss mit den Lkw-Herstellern erleichtert es diesen auch, den Hydralifter komplett mit eigenem Wartungsvertrag anzubieten. Entsprechend massiv legt Göbel auch den Stahlbau aus, was Göbels Praxiskenntnisse verrät. Denn im Alltag ist es wichtig, dass der Nutzer im Idealfall direkt aus der Fahrstellung unter den Sattel oder die Brücke "schießen" kann, wie Döring erklärt. Entsprechend thront die Sattelplatte auf einem massiven Stahlträger. Auch der Hubrahmen zeichnet sich durch soliden Stahlbau aus.Hohe ReparaturfreundlichkeitBei der Elektrik setzt Göbel bewusst auf eine einfache Lösung. Laut Döring bekommt solch eine "russische Lösung" auch der Hofelektriker wieder in den Griff. Entsprechend großvolumig und übersichtlich fällt das Steuerpult im Cockpit aus. Auch bei der Verkabelung achtete man darauf, dass alle Strippen möglichst sicher und an den heiklen Stellen zusätzlich ummantelt gezogen werden.Nach dem Umlegen des Hauptschalters können alle wesentlichen Funktionen für die Baugruppen Hubrahmen und Sattelplatte über das Schaltpanel bequem und sicher aus dem Fahrerhaus bedient werden.Praktisches Zubehör erleichtert den JobPraxiskenntnis beweist Göbel auch bei Anbauteilen und Zubehör: So können die Bremsleitungen für die Sattel in einem Fach verstaut werden, vor dem breite Stufen den Aufstieg erleichtern. An Zubehör erleichtert zum Beispiel eine Rückfahrkamera, pneumatisch ausklappbare Warntafeln und Anschläge sowie ein vom Fahrerhaus fernbedienbares Schnellverriegelungssystem von Motoc das Handling - bis zu 400 Mal am Tag! gs

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

BGA: Situation im Großhandel ist schlecht

Luftfracht: DHL Express und Shell kooperieren

Konjunktur: KfW Research senkt Wachstumsprognose

Alle Schlagzeilen

Gut gedeichselt

HASHTAG

#Trailer

Was lang währt, wird endlich gut!

Mehr als nur Anhängsel!

Von der Transportbox zum smarten Trailer

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Bund und Länder fördern Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

Fiege baut Logistikzentrum bei Leipzig

STELLENANGEBOTE

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Area HR Business Partner

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

WEITERLESEN

NEWSLETTER