Bern. Im letzten Jahr haben Unternehmen auf der Straße und Schiene weniger Güter durch die Schweizer Alpen transportiert. Das geht aus einem Bericht zum alpenquerenden Güterverkehr 2019 des Bundesamts für Verkehr (BAV) hervor. Hauptursache für das Minus von 4,6 Prozent sei die abgeschwächte Konjunktur, insbesondere in Italien. Der Marktanteil der Schiene bleibe bei gut 70 Prozent.
Laut Bericht werden mehr als zwei Drittel der Güter werden mit Containern, Wechselbehältern und Sattelaufliegern als unbegleiteter kombinierter Verkehr durch die Alpen transportiert. Die Qualität des alpenquerenden Schienengüterverkehrs habe sich 2019 zwar leicht verbessert, wegen zahlreicher Baustellen, dem Lokführermangel sowie mangelhafter Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren sei die Situation jedoch weiterhin nicht zufriedenstellend.
Lkw: Sinkender Trend geht weiter
Im letzten Jahr fuhren 898.000 Lastwagen und Sattelschlepper durch die Schweizer Alpen. Das sind rund 500.000 Lastwagen weniger als im Jahr 2000, als mit der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe und der schrittweisen Zulassung von 40 Tonnern neue Rahmenbedingungen geschaffen wurden. An den beiden wichtigsten Straßenübergängen – Gotthard und San Bernardino – ging die Zahl der schweren Güterfahrzeuge zurück. Am Simplon und am Großen St. Bernhard nahm sie hingegen etwas zu.
Gemäß Gesetz hätte das Verlagerungsziel von 650.000 Lastwagenfahrten durch die Schweizer Alpen bis zwei Jahre nach Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels erreicht werden sollen (2018). Um diesem Ziel näher zu kommen, wollen Bundesrat und Parlament die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene mit verschiedenen Maßnahmen weiter stärken. Dafür sind unter anderem zusätzliche Mittel für Betriebsbeiträge zugunsten des alpenquerenden Schienengüterverkehrs und Anpassungen bei der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe vorgesehen. Außerdem werden die Trassenpreise für Züge gesenkt und für lange Güterzüge ein Sonderrabatt gewährt. (ja)