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Gütertransport mit Schienentaxi

25.04.2007 16:41 Uhr

Einzelne RailCabs fahren unabhängig voneinander: Bahnsystem könnte den Gütertransport beschleunigen

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Paderborn. Noch rollt das neue Schienentaxi RailCab nur als kleines Modell im Maßstab 1:2,5 über die Teststrecke an der Universität Paderborn. Doch die Entwickler suchen nach Investoren, um das Schienentaxi aufs echte Gleis zu setzen. Den Gütertransport könne das Bahnsystem beschleunigen, weil die einzelnen RailCabs unabhängig voneinander fahren, sagt ein Experte vom Fraunhofer-Institut für Logistik heute in Paderborn bei einer Konferenz möglicher Anwender. Doch die Interessenten halten sich noch bedeckt ¬ weder Vertreter des Duisburger Hafens noch des Köln-Bonner Flughafens wollen sich zu den Zukunftschancen des Systems äußern. Interesse am Schienentaxi bestehe aber. Joachim Lückel, einer der Väter des Systems, bleibt optimistisch. Seit rund zehn Jahren tüfteln er und seine Kollegen schon an dem Schienentaxi. Jedes einzelne RailCab fährt ohne Fahrer und computergesteuert. Auf großen Strecken sollen die Wagen sich vollautomatisch zu langen Schlangen zusammenschließen. Angetrieben wird es von einem Magnetantrieb, ähnlich dem des Transrapids. Allerdings schwebt es nicht, sondern kann auf den alten Bahntrassen fahren, die mit dem Antriebssystem aufgerüstet werden müssten. „20 Millionen Euro sind für den Versuch mit einem Prototyp in echter Größe aber mindestens nötig“, schätzt Uwe Clausen vom Fraunhofer-Institut. Einzelne Schienentaxis böten eine größere Flexibilität ¬ so müsse nach Meinung der Logistik-Forscher in Häfen nicht immer auf genügend Container für einen Güterzug gewartet werden, sondern ein RailCab könnte sofort vom Schiff aus zum Ziel aufbrechen. „Der Gütertransport ¬ da wird es beim Verkehr im Land fast nichts Schlimmeres geben“, sagt Frank Speier, Abteilungsleiter für Forschung und Technologie in Nordrhein-Westfalens Forschungsministerium mit Blick auf zunehmende Transportengpässe auf den klassische Verkehrswegen. Nun setzt die Landesregierung auf die praktische Erprobung des RailCab. „Eine Weiterentwicklung ist nur gemeinsam mit Anwendern möglich“, sagt eine Ministeriumssprecherin. Daher habe das Ministerium auch die Anwenderkonferenz finanziert. Seit 1997 flossen rund zehn Millionen Euro vom Land in die RailCab-Entwicklung. Seit Juni 2003 laufen die Testfahrten auf der 530 Meter langen Strecke auf dem Paderborner Universitäts-Campus. Von 2008 bis 2012 könnte, so schätzen die Betreiber, ein Prototyp in Echtgröße getestet werden. Falls sich Investoren fänden und die Versuche erfolgreich seien, könnte es möglicherweise nach 2016 zum kommerziellen Einsatz des RailCab kommen. Die Variante des RailCabs für den Personenverkehr bleibt aber derzeit erst einmal noch auf dem Abstellgleis. (dpa)

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