München. Der Ingenieur Günter Hein von der Münchner Bundeswehr-Universität verantwortet zunächst für vier Jahre die technische Entwicklung beim europäischen Satelliten-Navigations-System Galileo. Außerdem ist er als oberster Leiter für die Infrastruktur zuständig und wird die für 2013 geplante Inbetriebnahme vorbereiten, wie die Bundeswehr-Universität am Dienstag mitteilte. Zur Infrastruktur gehören voraussichtlich 30 Satelliten und zahlreiche Bodenstationen weltweit. Hein übernahm das Amt, für das er von der Bundesregierung nominiert und von den EU-Mitgliedern bestätigt worden war, am 1. Dezember. Er wird bei der ESA unter anderem von Frankreich aus arbeiten. Vor ihm liege eine „Herkulesaufgabe“, hieß es. Zum einen müsse er mit Diplomatie und Fingerspitzengefühl die Wünsche und Forderungen aller Mitgliedsstaaten der europäischen Raumfahrtbehörde ESA abstimmen – an Galileo sind England, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland beteiligt. Außerdem wird Hein mit Staaten wie Russland, China, Japan und Indien verhandeln, die selbst eigene Satelliten-Navigations-Systeme entwickeln. Derzeit ist er bereits bei seiner ersten Aufgabe zur Abstimmung mit China über dessen System in Peking unterwegs. Hein, der aus Hessen stammt, hatte 1983 an der Bundeswehr-Universität das Institut für Erdmessung und Navigation übernommen. Unter seiner Leitung konzipierte das Institut für Galileo bereits wichtige Bereiche der Signalentwicklung für die Kommunikation zwischen Satelliten und Bodenstationen und damit ein Herzstück des Systems. (dpa)
Günter Hein neuer Chef für technische Entwicklung von Galileo
Als Leiter wird er die für 2013 geplante Inbetriebnahme des europäischen Satelliten-Navigations-Systems vorbereiten