Hamburg. Für Terminalbetreiber ist die weitere Automatisierung der Umschlagprozesse ein Muss. Diese Ansicht vertrat Patrick Bol, Director Global Operations beim Terminalbetreiber DP World, auf der Welthafenkonferenz in Hamburg. Die Reeder würden versuchen, die Liegezeiten der superteuren Schiffe in den Häfen weiter zu verringern. „6000 Container innerhalb von 24 Stunden be- und entladen – das wird wohl der neue Standard“, sagte Bol. Experten vertreten die Ansicht, dass beim Einsatz von 6 bis 7 Kranen pro Schiff menschliche Kranführer bei dieser Arbeitslast zunehmend an die Grenzen der Leistungsfähigkeit kommen. DP World setzt beispielsweise in Dubai Tandemkräne ein, bei denen mit einer Bewegung, zwei Container gleichzeitig gelöscht oder geladen werden. In Hamburg läuft derzeit ein Experiment, das die Zahl der Leerbewegungen der Kräne reduzieren soll. Kräne werden dabei gleichzeitig zum Ent- und Beladen eingesetzt: Ein Kran holt einen Behälter vom Schiff und lädt auf dem Rückweg einen anderen auf. Bol geht dennoch davon aus, dass die Umschlagkosten mit steigender Schiffsgröße nicht sinken, sondern steigen. Ein weiterer Aspekt: Die Belastung für die Verkehrssysteme im Hinterland nimmt zu. Um ein Stauchaos zu verhindern, empfahl der Chef der Hamburg Port Authority, Jens Meier, die Verknüpfung von Verkehrs- und Frachtdaten. Dadurch ließen sich Verkehrsbelastungen besser prognostizieren und abmildern. (hel)
Großschiffe verlangen Automatisierung in Häfen
Der Trend zu immer größeren Containerschiffen und Slow Steaming setzen die Terminalbetreiber unter hohen Automatisierungsdruck.