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Unsere Etikettendrucker sind seit sechs Jahren im Einsatz und tun ihre Pflicht", sagt Andreas Kraus, IT-Koordinator im Logistikzentrum der Zufall Logistics Group am Standort Kandel. 5000 Versandaufträge stellen die 110 Mitarbeiter täglich zusammen. An allen Bereichen der Wareneingangsbearbeitung, der Qualitätsbearbeitung, der Value Added Services und des Warenausgangs sind überwiegend stationäre Etikettendrucker im Einsatz - insgesamt rund 20 Stück. "Durchweg Thermotransferdrucker mit bis zu 300 dpi Auflösung für Etikettenformate bis A5", so Kraus (dpi: Punkte pro Inch). In der Regel halten solche Drucker fünf bis zehn Jahre durch. Diese Haltbarkeit ist für die Hersteller ein Problem: Der Absatz ist zäh, die Marge gering, der Markt umkämpft. Die Folge: eine Marktkonsolidierung. So hat Druckerhersteller Zebra unlängst die Handheld-Abteilung von Motorola übernommen, Scanner-Hersteller Honeywell kaufte die Intermec-Drucker und Citizen hat mit verschiedenen Herstellern strategische Allianzen geschlossen, um den Kunden "Best-of-Breed-Lösungen zu bieten", so Jörk Schüßler, European Marketing Manager Citizen Systems Europe. Preis ist kaufentscheidend Parallel dazu entwickeln die Hersteller Billig-Geräte, um dem Markt neue Kaufanreize zu bieten. "Im Etikettendrucker-Segment wird vieles allein über den Preis entschieden", weiß Schüßler. Der Grund: Etikettendrucker sind technisch ausgereift. Wettbewerbsdifferenzierend lässt sich kaum etwas verbessern. Zudem haben sie eben nur ein begrenztes Anforderungsprofil: Sie sollen Strichcodes und Schrift drucken - schnell und sauber. "Zuverlässigkeit und die Auflösung sind für uns die wichtigsten Kriterien", so Kraus. "Und natürlich müssen die Drucker netzwerkfähig sein, sich über USB oder LAN einbinden lassen." Tatsächlich ist die LAN- oder Ethernet-Verbindung der Regelfall beim Druckereinsatz im Lager. Daher sehen einige Hersteller in diesem Bereich noch Entwicklungspotenzial. "W-LAN ist eine sichere und preisgünstige Alternative zu den recht aufwendigen Ethernet-Verkabelungen und bietet eindeutig mehr Flexibilität", urteilt Johannes Driessen, Vice President beim Systemintegrator Opal. Was bis vor wenigen Jahren einigen Kommissionierfahrzeugen vorbehalten gewesen sei, gewinne zunehmend an Bedeutung auch bei der Ansteuerung stationärer Drucker. Allein: "W-LAN wird bei der Druckeranbindung im Lager gegenwärtig vom Markt noch kaum angenommen", sagt Gerd Como, Vertriebsvorstand des Druckersystemhauses SASS Datentechnik. Druckerhersteller TSC sieht bei der Ansteuerung der Etikettendrucker über W-LAN die Gefahr, dass das Funknetz bei der Datenübertragung "zum Flaschenhals" wird. "Vor diesem Hintergrund arbeiten wir gegenwärtig an einem Nachrüstmodul, das den Empfang verstärkt und die Datenverarbeitung sichert", sagt Thomas Rosenhammer, Sales Manager bei TSC Auto ID. Bevor die Daten jedoch zum Drucker gehen, konvertiert in der Regel die Lagersoftware die Informationen für die Drucker in die Druckersprache HP-PCL. Opal dagegen hat unlängst eine in SAP integrierte Labelmanagement-Lösung vorgestellt, mit der sich Mobile Datenerfassungsgeräte (MDE) und Etikettendrucker aus dem ERP-System direkt ansteuern lassen. Mit ihr können im IT-System Etikettenformate und Layouts, die sogenannten Masken, ohne Entwicklungskenntnisse erstellt, verwaltet und bereitgestellt sowie bei Bedarf bestimmten Druckern zugeordnet werden. Für den Druckauftrag werden die Daten aus dem SAP-System über eine Standard-Etikettenlayout-Software mit den jeweiligen Formaten verknüpft und an die Drucker weitergegeben. "Wir sehen einen starken Trend zu intelligenten Labelmanagement-Systemen, die das richtige Etikett in der richtigen Sprache auf die richtige Ware steuern", sagt Opal-Vize Driessen. Zudem fordere der Wettbewerb bei den Speditionen künftig immer öfter höhere Druckauflösungen mit 600 dpi und farbigem Etikettendruck. Für Zufall-Mann Kraus hingegen steht derartige Zusatz-Software ebenso wenig zur Diskussion wie Farbdruck oder eine höhere Auflösung. "Die Masken für unsere Etiketten sind auf einem Printserver hinterlegt, auf den die Drucker und Laptops Zugriff haben", so der IT-Koordinator. "Die Bestandsführung erfolgt beim Kunden - wir verwalten die Artikel lediglich." Damit benötigt Zufall in Kandel keine Echtzeitverknüpfung mit den übergeordneten IT-Systemen. "Wir erstellen die Etiketten nach Vorgaben des Kunden und zur Steuerung der innerbetrieblichen Warenflüsse." Für die Vereinnahmung und Erfassung von täglich bis zu 1200 Wareneingangsbuchungen hat Zufall in Kandel mehrere Komponenten auf mobilen Arbeitsstationen kombiniert. "Ihre Ausstattung mit Laptop, Drucker, Ablage und diversem Arbeitsmaterial verkürzt die Laufwege bei der Warenein- und der Warenausgangsbearbeitung", erklärt der IT-Koordinator. Die Etiketten werden dort gedruckt, wo sie benötigt werden. Die Vorlagen sind in der Software des Laptops hinterlegt. Eine probate Lösung bei großen Hallenflächen. Wenn die Prozesse allerdings über Etagen erfolgen, kommen immer öfter kleine, mobile Drucker zum Einsatz. Sie kommunizieren mit dem Scanner und erstellen Beleg- oder Kennzeichnungsetiketten. Farb- oder RFID-Drucker spielen im Speditionsalltag nach wie vor keine Rolle. "Etikettenfarbdruck ist lediglich bei der Gefahrgutkennzeichnung im Umfeld der Chemieund Pharmaindustrie sowie im Retail-Bereich oder bei Mehrwertleistungen von Kontraktlogistikern ein Thema", verdeutlicht Citizen-Mann Schüßler. "Im Logistik alltag mit seinen Standardetiketten bringt er keine Vorteile, sondern nur Mehrkosten." Bei RFID-Anwendungen registrieren die Hersteller durchweg ein großes Interesse bei den Anwendern, aber Projekte ergeben sich daraus nicht. "Wir haben unseren RFID-Drucker wegen mangelnder Nachfrage inzwischen aus dem Programm genommen", sagt Rosenhammer von TSC. Microsoft vor Android und Apple Mehr Akzeptanz verspricht sich der TSC-Sales-Manager von weiteren Ausstattungsfeatures der Geräte. Im Sommer will TSC einen Industriedrucker in den Markt bringen, der mit größerer Speicherkapazität, einem schnelleren Prozessor und einem Touch-Display bei den Anwendern punkten soll. Den Anwendern werden zunehmend Applikationen, Apps wichtig. Mit ihnen lassen sich, sofern sie auf dem Drucker installiert sind, die Printer über ihr Display steuern. Das benötigt Speicherkapazität und Prozessorgeschwindigkeit, "spart aber den PC am Drucker", erklärt Rosenhammer. Noch interessanter werden Apps, die über Smartphones auf die Lager-IT zugreifen und die Informationen an die Drucker senden, die im Netz mit einer eigenen IP-Adresse individualisierbar sind. "Solche Anwendungen werden vor dem Hintergrund von Industrie 4.0 an Bedeutung gewinnen", prophezeit Günter Dietze, Senior Consultant am Fraunhofer IML. Das ist auch eine Frage der Betriebssysteme, die dazu verknüpft werden müssen. Zwar sind die meisten Drucker auf das Betriebssystem von Apple (IOS) ausgerichtet, doch sind Hard- und Software-Konflikte nicht auszuschließen. "Über Apps im Sinne von Android- und IOS-Lösungen wird viel gesprochen", weiß Driessen. "Bisher stellen sie bei uns lediglich rund zehn Prozent der mobilen Lösungen dar. Die große Mehrheit läuft auf Windows-Systemen. Mit Windows 10 erwarte ich eher eine Stärkung der Microsoft-Lösungen." Zudem warnen die Druckerhersteller davor, Business und private Geräte miteinander zu verknüpfen. "Die sensiblen Handys sind die falschen Geräte für industrielle Anwendungen", meint Schüssler. Praktiker Kraus zeigt sich indes unbeeindruckt von den Diskussionen. Er setzt auf Bewährtes: "Wenn wir an die Ablösung der Etikettendrucker denken, würden wir einfach das Nachfolgemodell nehmen." Anbieter* Avery Dennison www.averydennison.comBrother www.brother.deCAB Produkttechnik www.cab.deCitizen www.citizen-drucker.deDatamax www.opal-datamax.comEpson www.epson.deIntermec www.honeywellaidc.comToshiba TEC www.toshibatec-eu.com/Germany/deTSC Auto ID www.tscprinters.com/DEZebra Technologies www.zebra.com/content/zebra/de/de.html*Auswahl

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