Warschau/Zgorzelec. Mit Schleichtempo und Straßenblockaden haben polnische Fernfahrer am Montag den Verkehr auf zahlreichen Fernstraßen lahmgelegt. Betroffen waren auch Grenzübergangsorte wie Zgorzelec an der Grenze zu Sachsen. Mit ihrer Aktion protestieren sie gegen die Einführung des Mindestlohns in Deutschland und seine Auswirkungen auf polnische Transportfirmen. Die Unternehmen sehen sich wirtschaftlich bedroht, wenn sie ihren Fahrern für Lieferungen nach oder aus Deutschland den deutschen Mindestlohn zahlen müssen.
„Wir werden vom Kostenanstieg erdrückt”, sagte Jan Buczek, Vorsitzender des Verbands der Fernspediteure, der die Protestaktion organisierte. Er rechnete landesweit bis zum Abend mit etwa 2000 Teilnehmern.
„Die Geduld der Transportunternehmen ist erschöpft”, hieß es in einer Mitteilung auf der Verbandswebseite. Die Spediteure warfen der Bundesregierung vor, mit den Vorschriften zum gesetzlichen Mindestlohn europäisches Recht zu brechen. (dpa)
HP