Gioia Tauro. Der endgültige Ausstieg des Reederei- und Logistikkonzerns Maersk aus dem Hafen von Gioia Tauro hat die Schwierigkeiten des italienischen Hafens noch verstärkt. Besonders ärgerlich für die Hafenverwaltung ist, dass sich der Logistikriese nun den Konkurrenten Tanger und Port Said zuwendet. Gleich zwei Krisensitzungen gab es in Italien, um über die Folgen und Maßnahmen zu beraten. Die Hafenbehörde hatte dazu Terminalbetreiber und Gewerkschaften eingeladen.
Domenico Bagalà, Geschäftsführer der Medcenter( Contship) berichtete, dass man einen Rückgang von mehreren 100.000 Standardcontainer (TEU) beim Containerumschlag erwarte. Das bedeute eine Freisetzung von rund 25 Prozent der Beschäftigten des Terminals. Auch der Präsident der Region, Domenico Scopelliti, gab zu, dass es für den Hafen „schwerwiegende Probleme" gebe. Stichwortgeber für eventuelle Maßnahmen ist Francesco Nerli, Präsident der Vereinigung der Häfen „Assoporti": die Arbeitskosten müssten gesenkt werden: zwei bis drei Prozent der Sozialabgaben für die nächsten drei Jahre, Steuererleichterungen und Steuerbefreiung für Diesel. „Das würde jährlich 25-30 Millionen Euro kosten und hätte längst gemacht werden müssen", erklärte Nerli. (rp)
Luigi Bianchi