Berlin/Mainz. Die Bahn-Tochter DB Cargo steuert angesichts der Diskussion um einen möglichen Stellenabbau auf einen Konflikt zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretern zu. „Das Management kann oder will nicht nachvollziehbar erklären, wie sich das Unternehmen entwickeln soll“, kritisierte der Vorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates am Mittwoch in Berlin.
Es sei keine Strategie erkennbar, wie man mehr Güter auf die Schiene ziehen wolle, sagte Burkert. Ohne eine solche Strategie werde es von den Arbeitnehmervertretern aber keine Zustimmung zu „strukturellen Maßnahmen“ geben.
Zuletzt war mehrfach über Stellenstreichungen bei DB Cargo berichtet worden. Unter anderem war davon die Rede, dass in Mainz mehr als 400 Arbeitsplätze wegfallen könnten. Von dieser Zahl distanzierte sich ein Sprecher von DB Cargo am Mittwoch. Das Unternehmen habe bereits mehrfach ein klares Bekenntnis zum Mainzer Standort abgegeben.
„Klar ist, dass aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage von DB Cargo etwas getan werden muss, um das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen“, sagte der Unternehmenssprecher. Zunächst sollten aber Arbeitnehmervertretungen und Mitarbeiter über die Pläne informiert werden. Noch gebe es keinerlei Beschlüsse für einen möglichen Abbau von Stellen.
EVG-Vorstand Burkert betonte, der Bundesverkehrswegeplan gehe von einem Wachstum des Schienengüterverkehrs aus. „Vor diesem Hintergrund ist es völlig widersinnig, dass DB Cargo bewusst auf Verkehre verzichten will“, sagte Burkert. „Verlust nach Plan“ sei keine Strategie. (dpa)