Regensburg. Das Unternehmen mit den Standorten Aschaffenburg, Bamberg Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 bekannt gegeben. Über seine Standorte konnte der Betreiber demnach im abgelaufenen Geschäftsjahr 9,15 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umschlagen.
Klimafreundliche Verlagerung des Transports
Dies entspricht rund 535.000 eingesparten Lkw-Fahrten, wie das Unternehmen erklärt. Geschätzt habe man rund 480.000 Tonnen Treibhausgase durch den Transport mit Bahn und Binnenschiff statt Lkw eingespart.
Rückgang beim Schiffsgüterumschlag
Der Bahngüterumschlag 2021 betrug 6396 Millionen Tonnen. Das ist ein Zuwachs von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Schiffsgüterumschlag betrug 2755 Millionen Tonnen, 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Als einen Grund für den Rückgang nennt der Betreiber die guten Wasserstände: Aufgrund der im Mehrjahresvergleich guten Wasserstände der Donau waren kaum Leichterungen (Umschlag Schiff-Schiff) bei überregionalen Schiffstransporten in den beiden Donauhäfen Regensburg und Passau erforderlich.
Multimodaler Verkehr mit Wachstumspotenzial
Der Kombinierte Verkehr legte im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zu. 2021 wurden über alle Standorte 492.726 TEU (ein TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) umgeschlagen. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu zunehmend Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr.
In diesem Bereich sieht der Betreiber ein Segment mit weiterem Wachstumspotenzial. Durch Investitionen in den Ausbau der Terminals in den Standorten Nürnberg und Regensburg will er den Kombinierten Verkehr weiter stärken.
In Hafeninfrastruktur investiert
Bayernhafen setzte 2021 sein Investitionsniveau der Vorjahre fort und stieß über alle Standorte über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 20 Millionen Euro an.
„Keine Umnutzung von Hafenflächen“
Für eine zuverlässige Versorgung der Region und einen umweltfreundlicheren Güterverkehr per Schiff und Schiene brauche es Binnenhäfen mit ihrer Infrastruktur, wie Joachim Zimmermann, Geschäftsführer Bayernhafen hervorhebt. „Grundlage dafür sind langfristige Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur und die konzentrierte Ansiedlung von Logistikunternehmen.“
Daher könne es nur eine klare Absage dafür geben, funktionierende Hafenflächen durch Nutzungsänderungen der Nachbarschaft einzuschränken oder Hafenflächen in größerem Stil anderweitig zu nutzen. „Bestehende Beeinträchtigungen müssen im Sinne einer gegenseitigen Rücksichtnahme minimiert werden.“
Ausblick auf Chancen und Risiken
Neue Chancen sieht Zimmermann bei den regenerativen Energien, etwa durch Transport und Lagerung von grünem Wasserstoff und synthetischen Fuels: „Wie bei der Verkehrswende werden unsere Binnenhäfen auch bei der Energiewende in den Netzsystemen eine entscheidende Rolle spielen.“
Nicht einschätzbar ist derzeit für den Betreiber das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und damit auf die Logistikbranche und die internationalen Lieferketten - sei es bei Container-Verkehren, im Agrarbereich oder bei der Versorgung mit Rohstoffen für die Industrie.
Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Standort-Architekt, der in Infrastruktur investiert und unternehmens- und standortübergreifend zusammen mit Hafenansiedlern Potenziale erschließt. Betreiber der Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Regensburg und Passau ist Bayernhafen. Die Standorte Nürnberg und Roth werden vom Hafen Nürnberg-Roth betrieben, an der Bayernhafen mit 80 Prozent, die Stadt Nürnberg mit 19 Prozent und die Stadt Roth mit einem Prozent beteiligt sind. (mwi)