Neuss. Die abflauende Konjunktur macht sich auch im Transport- und Logistikgewerbe bemerkbar. Der Geschäftsklimaindex von Creditreform ist im dritten Quartal von +42,6 Punkte auf + 28,3 Punkte abgesackt. Allerdings bewerten immer noch 43,4 Prozent der Logistiker die derzeitige Auftrags- und Geschäftslage mit der Note „gut" oder „sehr gut". Nur 1,2 Prozent äußerten sich unzufrieden. Im Vorquartal hatten jedoch noch 63,9 Prozent der Befragten von einer positiven Entwicklung berichtet. Auch die Erwartungen haben sich leicht eingetrübt, sind aber nach wie vor positiv. Knapp die Hälfte der Befragten (45,5 Prozent) rechnet mit einer guten Auftragslage in den kommenden Wochen. Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Erwartungen aber bleibt mit +43,0 Punkten hinter dem Vorquartalsstand zurück, als die Aussichten im Saldo noch mit +58,8 Punkten bewertet wurden.
Das dritte Quartal verlief insgesamt positiv. So ist die Umsatzentwicklung in der Verkehrs- und Logistikbranche weiter aufwärtsgerichtet. 37,7 Prozent der Unternehmen steigerten in den zurückliegenden drei Monaten den Umsatz. Nur jeder Neunte (11,5 Prozent) hatte ein Umsatzminus zu verkraften.
Auch die Ertragslage im Logistiksektor blieb im dritten Quartal positiv. Drei von zehn Unternehmen (29,9 Prozent) berichteten von Ertragsverbesserungen. Gleichzeitig meldet jeder Sechste (16,0 Prozent) einen Gewinnrückgang. Allerdings hatten vor Jahresfrist noch mehr Betriebe ein Ertragsplus angegeben (41,7 Prozent). Die Aussichten für das kommende Quartal werden gut beurteilt. Knapp die Hälfte der Befragten (48,4 Prozent) rechnet mit einem Gewinnanstieg, während jeder Achte (12,3 Prozent) der Gewinnentwicklung in den kommenden Monaten skeptisch entgegensieht.
In der Zahlungsmoral der Verkehrs- und Logistikbranche beginnen sich die gestiegenen Konjunkturrisiken laut Creditreform schon abzuzeichnen. Verkehrs- und Logistikfirmen bezahlen ihre Gläubiger schleppender als vor drei Monaten. Überfällige Rechnungen werden derzeit nach 13,16 Tagen beglichen. Das ist eine Verschlechterung gegenüber dem Vorquartal, als es 12,76 Tage waren.
Der Creditreform Risiko Indikator (CRI) für den Wirtschaftsbereich Verkehr und Logistik zeigt im dritten Quartal 2011 eine weitere Verringerung der Insolvenzgefahr. Derzeit gelten 4,01 Prozent der Logistik- und Transportunternehmen als ausfallgefährdet (Vorquartal: 4,05 Prozent). Damit sinkt zwar das Insolvenzrisiko, allerdings weist die Branche weiterhin die höchste Gefährdung aller Wirtschaftszweige auf. Das Risiko eines Zahlungsausfalls ist fast doppelt so hoch wie im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt, wo 2,17 Prozent der Unternehmen ein Negativmerkmal aufweisen. (cd)