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Geschäftserwartung der Logistikdienstleister trübt sich ein

12.03.2024 13:49 Uhr | Lesezeit: 4 min
Wirtschaftslage, Rezession
Das Geschäftsklima hat sich in der deutschen Logistikwirtschaft zum Anfang des Jahres verschlechtert
© Foto: primeimages/ GettyImages

Der Logistik-Indikator zeigt, dass sich das Geschäftsklima deutlich eingetrübt hat, die Unternehmen schauen voller Sorge auf das kommende Halbjahr.

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In der deutschen Logistikwirtschaft verschlechterte sich das Geschäftsklima zum Anfang des Jahres. Der zugehörige Index fiel im ersten Quartal merklich auf 81,8 Indexpunkte, wie aus den monatlichen Erhebungen zum Logistik-Indikator hervorgeht, die das Ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) durchführt. Der Geschäftslageindikator setzte seine Abwärtsbewegung fort. Häufig werde „sorgenvoll auf das kommende halbe Jahr geschaut“, erklärte der BVL.

Die Geschäftserwartungen der Logistikdienstleister trübten sich erheblich ein. Der Lageindikator konnte sich hingegen etwas bessern. Alles in allem überwog die Abwärtsbewegung des Erwartungsindikators, weshalb sich das Geschäftsklima erneut eintrübte. Der Klimaindikator notierte dabei auf einem Stand von 78,4 Indexpunkten. Die Nachfrage blieb rückläufig, wenn auch seltener als in den letzten beiden Quartalen. Die Auftragsbestände waren hingegen weitverbreitet sinkend. Die Nachfrageerwartung für die kommenden Monate fiel deutlich schlechter aus als noch im Vorquartal und stellte den schlechtesten Wert seit dem zweiten Quartal 2020 zu Beginn der Coronakrise dar.

Bedenken nehmen zu

Betriebe aus Handel und Industrie korrigierten ihre Einschätzung der aktuellen Lage erkennbar nach unten und zeigten sich somit „weitverbreitet unzufrieden“. Zudem nahmen die Bedenken hinsichtlich des nächsten halben Jahres spürbar zu. Das übergeordnete Klima präsentierte sich nochmals unfreundlicher, der Klimaindikator notierte bei 84,8 Indexpunkten. Die Betriebe visierten Preissteigerungen an. Weitverbreitet soll Personal gekürzt werden.

Insgesamt sei „die deutsche Wirtschaft wie gelähmt“, heißt es im Ifo-BVL-Bericht. Unter Unternehmen und Haushalten sei „die Stimmung schlecht und die Unsicherheit hoch“. Im zurückliegenden Sommerhalbjahr stagnierte die Wirtschaftsleistung, und im Schlussquartal 2023 ging sie sogar um 0,3 Prozent zurück.

Fortwährende Streiks belasten zusätzlich

Die aktuell vorliegenden Frühindikatoren deuten für den Jahresbeginn 2024 auf keine konjunkturelle Trendwende hin. Die Auftragslage hat sich in allen Wirtschaftsbereichen bis zuletzt verschlechtert und der Auftragsbestand wird mehrheitlich als zu gering beurteilt. Auch der Krankenstand ist weiterhin hoch. zusätzlich belasten die andauernden Streiks. Zudem haben die Lieferengpässe zuletzt wieder etwas zugenommen als Folge der Huthi-Angriffe im Roten Meer. Erst im weiteren Verlauf des Jahres dürfte eine allmähliche gesamtwirtschaftliche Erholung einsetzen. Stützend wirke dabei die „konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft, die in diesem Jahr voraussichtlich dynamischer verlaufen wird als bislang gedacht“.

Alles in allem dürfte die Wirtschaftsleistung im laufenden Quartal ihren Rückgang zunächst fortsetzen und um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal sinken. Damit befindet sich die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr 2023/24 in einer Rezession. Zu einer spürbaren gesamtwirtschaftlichen Erholung dürfte es erst in der zweiten Jahreshälfte kommen.

Es gibt auch gute Nachrichten

„Die Logistikdienstleister spüren zurückgehende Warenströme in besonderer Weise, die Auftragsbestände sinken, Geschäftserwartungen sind eingetrübt und Stellenabbau ist geplant“, kommentierte Thomas Wimmer, Vorsitzender des Vorstands der BVL, die Zahlen. Es gebe aber auch Hoffnungszeichen: „Kreditzinsen sinken, die europäischen Börsenpreise für Erdgas und Strom sind schon gesunken. Im weiteren Verlauf des Jahres wird eine gesamtwirtschaftliche Erholung erwartet, gestützt durch die Dynamik der Weltwirtschaft. Globale Frühindikatoren signalisieren eine Erholung vor allem im Verarbeitenden Gewerbe. Eine geldpolitische Wende im Frühsommer dürfte die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbeln.“

Es gebe also auch gute Nachrichten, zudem werde das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um 0,2 Prozent im Vorjahresvergleich zunehmen – das sei „zwar kein Highlight, untermauert aber eine gesamtwirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte“.

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