Leipzig. "Wir stellen Strafanzeige gegen den Konzern und wollen einen Unterlassungsanspruch durchsetzen", erklärte der Vertreter der Gewerkschaft ver.di, Johann Rösch, am Mittwoch vor Journalisten. Grund sei, dass alle Entscheidungen ohne eine Einbindung der Betriebsräte getroffen worden seien. "So eine Nacht- und-Nebel-Aktion lassen wir nicht durchgehen", sagte Rösch. Zudem werde das Recht auf Teilzeitarbeit verletzt. Die Geschäftsführung der QuelleNeckermann Logistik GmbH hatte vergangenen Freitag den geplanten Abbau von rund 300 der 1150 Stellen im Leipziger Logistikzentrum bekannt gegeben. Zudem soll die Arbeitszeit von 38 auf 42 Stunden in der Woche steigen. Teilzeitarbeit soll es nicht mehr geben. Den Mitarbeitern wurde zwei Wochen Zeit gegeben, sich zu entscheiden, ob sie unter den neuen Bedingungen weiterarbeiten wollen oder mit einer Abfindung gehen. Als Grund für den Stellenabbau war die zu geringe Auslastung des Logistikzentrums genannt worden. Das Unternehmen habe ein freiwilliges Angebot gemacht. "Das können die Mitarbeiter für sich annehmen oder ablehnen", sagte ein Sprecher. Es sei eine unternehmerische Entscheidung, dieses Angebot zu machen: "Wir setzten auf Freiwilligkeit." Das Unternehmen werde selbstverständlich in Gespräche mit den Sozialpartnern eintreten.
Gesamtbetriebsrat plant Klage gegen QuelleNeckermann Logistik
Die Arbeitnehmervertretung will rechtliche Schritte gegen den von der Geschäftsführung im Quelle-Versandzentrum Leipzig geplanten Abbau von 300 Stellen einleiten.