Paris. Seit Juni letzten Jahres beschäftigt sich GeoPost, die KEP-Sparte der französischen Staatspost, mit den Möglichkeiten des Einsatzes von Drohnen für die Zustellung. Jetzt hat sie gemeinsam mit der Firma Atechsys ein Lieferterminal errichtet, das die Abflug- und Landephasen sichern soll. Dazu gehören ebenso ein automatisches Gefährt zum Antransport des Ladeguts und ein Computerprogramm zur Sicherung der Handlungen im Umfeld der Drohne, wie GeoPost in einer Pressemitteilung schreibt.
Im September des vergangenen Jahres konnte erstmals ein drei Kilo schweres Päckchen „in einem Zug und vollständig automatisiert über eine Distanz von 1.200 Metern transportiert werden, vom Starten über den Flug selbst bis zum Landen und wieder Zurückkehren an den Ausgangspunkt.” Durchgeführt wurde der Versuch in einem Fachzentrum in der Mittelmeerregion Var. Man werde aber nicht schon morgen Päckchen per Drohnen ausliefern, dämpft ein Sprecher vorschnelle Erwartungen. Bisher sei so etwas in Frankreich gesetzlich noch nicht gestattet. Und auch, wenn sich die Drohnen-Transporttechnik weiter entwickele, werde man sie nicht zur Belieferung von privaten Adressaten einsetzen, sondern lediglich in bestimmten Ausnahme-Situationen wie im Falle von Überschwemmungen, bei Straßeneinbrüchen oder zur Belieferung von Inseln. Man könne auf diese Weise Medikamente befördern oder auch Ersatzteile für die Reparatur defekter Maschinen.
Getestet wird der Drohneneinsatz in allen denkbaren Wetterlagen wie Regen, Schnee, Hagel oder auch große Hitze. Die von GeoPost verwendeten Flugkörper können Ladung bis zu 4 Kilogramm Gewicht transportieren, verfügen über eine Antriebsautonomie für 20 Kilometer und kommen auf eine Fluggeschwindigkeit von 30 km/h. Das Navigationssystem hat eine Reichweite bis zu 50 Kilometern, die Geräte verfügen über sechs elektrisch betriebene Rotoren und eine integrierte Kamera und ein globales Positionsbestimmungssystem (GPS). Der Rahmen besteht aus Kohlenstofffaser. (jb)