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Für Investitionen will DB-Chef Lutz auf Gewinn verzichten

05.12.2019 14:12 Uhr
Deutsche Bahn, Verwaltung, Logo, Berlin
Die Deutsche Bahn will im kommenden Jahrzehnt kräfftig investieren und braucht angesichts ihrer Schulden daher dringend Geld (Symbolfoto)
© Foto: Fabrizio Bensch/dpa/picture-alliance

Damit im kommenden Jahrzehnt mächtig investiert werden kann, will Bahnchef Richard Lutz auf Gewinne verzichten, ein Börsengang sowie Anleihen sollen weiteres Geld bringen.

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Berlin. Bahnchef Richard Lutz hat die notwendigen Investitionen in den Schienenverkehr am Mittwoch, 4. Dezember, als eine „Generationenaufgabe“ bezeichnet. Die Deutsche Bahn will im kommenden Jahrzehnt in Schienen, Bahnhöfe und Züge investieren. Rund 200 Milliarden Euro umfassen sie nach Lutz' Rechnung – Geld vom Eigentümer, dem Bund, aber auch von der Bahn selbst. Lutz spricht von der größten „Investitionsoffensive“ der deutschen Eisenbahngeschichte.

Um an Geld zu kommen, soll die DB-Auslandstochter Arriva an die Börse, zudem soll Geld über Anleihen eingesammelt und auf Gewinn verzichtet werden. „Wir werden akzeptieren, dass wir in den nächsten Jahren noch mal deutlich weniger Ergebnis zeigen“, kündigte Lutz an. Dieses Jahr soll das laufende Geschäft (Ebit) noch 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro einbringen. Nächste Woche aber will Lutz dem Aufsichtsrat vorschlagen, für 2020 nur noch mit 1,3 Milliarden Euro zu planen. Davon sind Zinsen und Steuern abzuziehen, und bis zu 650 Millionen Euro als Dividende für Bund.

Bahn liegt nur rund 800 Millionen Euro unter der Schuldengrenze

Bankkredite kommen für die Deutsche Bahn nicht in Frage. Die Bahn liegt nur rund 800 Millionen Euro unter der Schuldengrenze, die die Bundestags-Haushälter bei 25,4 Milliarden Euro gezogen haben. Diesen „Abstand von der Bahnsteigkante“ will Lutz in etwa beibehalten.

Bund und Bahn hatten vereinbart, bis 2030 gemeinsam rund 86 Milliarden Euro in Erhalt und Instandsetzung der Schienenwege zu stecken. Zudem sagte die Bundesregierung dem Staatskonzern im Klimapaket bis 2030 elf Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital zu. Über eine Reihe von Programmen fließen weitere Milliarden.

„Wir möchten nicht zum dauerhaften Kostgänger des Staates werden“, versicherte Lutz. Zum Ende des Jahrzehnts müsse der Konzern auf eigenen Füßen stehen. Die Langfristplanung der Bahn-Finanzen bis 2030 wird dem Aufsichtsrat im Februar abschließend vorgelegt.

DB Cargo als eines der Problemfelder

Eine Rolle dürften die Probleme der Güterbahn spielen, sie bildet das Geschäft der Konzerntochter DB Cargo. Deren Ebit wird dieses Jahr voraussichtlich 290 Millionen Euro im Minus liegen, sagte Lutz. Gerechnet worden war mit einem operativen Verlust von 130 Millionen Euro. Der Cargo-Aufsichtsrat soll bei seiner Sondersitzung im Januar über Lösungen beraten.

Dann ist auch die neue Cargo-Chefin Sigrid Nikutta an Bord. Sie übernimmt die Verantwortung für den Güterverkehr von Alexander Doll, der die Bahn nach einem wochenlangen Führungsstreit verlässt. Doll war auch für die Finanzen verantwortlich. Vorübergehend kümmert sich um dieses Ressort jetzt Vorstandschef Lutz. (dpa)

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