Frankfurt/Main. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will die Corona-Krise nach Möglichkeit ohne staatliche Unterstützung bewältigen. „Wir wollen ohne Staatshilfe auskommen. Mit den eingeleiteten Sparmaßnahmen gehen wir heute davon aus, das zu schaffen“, sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Fraport habe ein Liquiditätspolster von mehr als einer Milliarde Euro, das noch aufgestockt werde.
Gleichwohl will Fraport nicht alle krisenbedingten Zusatzkosten allein tragen. „Es wird darüber zu sprechen sein, wer die Kosten dafür trägt, dass wir eine Grundversorgung im Interesse Deutschlands aufrechterhalten“, sagte Schulte. Betriebswirtschaftlich wäre es bei den wenigen Flügen - darunter Frachtflüge mit Warenlieferungen - angemessener, den Flughafen zu schließen. „Aber wir bleiben geöffnet, das ist unser Versprechen aus Frankfurt.“
Fraport stellt sich wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf eine längere Phase mit weniger Flugverkehr ein. „2020 werden wir insgesamt mit starken Verkehrsrückgängen abschließen, selbst wenn es im Sommer wieder Zuwächse gegenüber dem jetzigen Niveau gibt. Auch 2021 werden wir wohl nicht 100 Prozent des früheren Verkehrs erreichen“, sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzende.
Die aktuelle Krise werde die Luftfahrt verändern. „Es wird weniger Fluggesellschaften geben. Die werden höher verschuldet sein, einige verstaatlicht“, meinte Schulte. Da weniger Airlines weniger Verbindungen bedienten, wirke sich das auch auf Flughäfen aus. „Für einige Flughäfen - vor allem kleine oder mittelgroße - wird es dann schwieriger, ihren Bestand zu rechtfertigen.“ (dpa/sn)