Frankfurt/Main. Die Corona-Pandemie hat auch den Frankfurter Flughafen voll erwischt. Mit dem weitgehenden Stopp der internationalen Passagierflüge ist die Betreibergesellschaft Fraport umgehend in die roten Zahlen gerutscht und erwartet auch für das Gesamtjahr keinen Gewinn mehr. Inzwischen werden auch wichtige Bauprojekte in Mitleidenschaft gezogen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.
Nach den ersten drei Monaten des Jahres stand bei dem MDax-Konzern unter dem Strich ein Minus von 29 Millionen Euro – der erste Verlust seit dem Börsengang im Jahr 2001. In den ersten drei Monaten 2019 hatte Fraport noch einen Gewinn von 30,5 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz brach im Jahresvergleich um knapp 18 Prozent auf 661 Millionen Euro ein, nachdem der Flugverkehr im Verlauf des März weitgehend zusammengebrochen war.
Das mehrheitlich vom Land Hessen und der Stadt getragene Unternehmen verfügte nach eigenen Angaben zum Stichtag 31. März über 2,2 Milliarden Euro liquide Mittel und zugesicherte Kreditlinien. Seitdem seien noch einmal weitere Finanzmittel von 300 Millionen Euro gesichert worden. „Damit kann das Unternehmen die aktuelle Situation auch über viele Monate durchstehen“, teilte Fraport mit. Von 22.000 Mitarbeitern sind derzeit etwa 18.000 in Kurzarbeit, das Gesamtarbeitsvolumen ist für April und Mai um rund 60 Prozent reduziert.
Man werde ein sicheres Wiederhochfahren des Luftverkehrs gewährleisten, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. „In einer globalisierten Welt wird die Luftfahrt weiterhin ein wichtiger Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstandes sein. Deshalb gehen wir langfristig weiterhin von Wachstum aus – auch wenn es wohl viele Jahre dauern wird, bis wir die Passagierzahlen aus dem vergangenen Jahr wieder erreichen.“
Dafür wird unter anderem das dritte Passagierterminal in Frankfurt benötigt, dessen Bau in der Corona-Krise stockt. Derzeit würden Baumaßnahmen gestreckt, weil Dienstleister und Subunternehmen nur eingeschränkt verfügbar seien. Der Bau einer neuen Start- und Landebahn im peruanischen Lima wurde komplett unterbrochen. (dpa/ja)