Paris. Die französische Regierung denkt derzeit über neue Post-Dienstleistungen nach, mit denen das Wegbrechen der Briefbeförderung kompensiert werden könnte. Erwogen wird dazu beispielsweise, an den Postschaltern auch Flug- und Bahntickets zu verkaufen, abgelaufene Führerscheine verlängern zu lassen oder mittels dafür bereit gehaltener Tabletts dem Postkunden zu ermöglichen, kostenlos mit öffentlichen Stellen respektive Diensten in Verbindung zu treten. Das kündigte die für die internetgestützte Wirtschaft zuständige beigeordnete Ministerin Fleur Pellerin gegenüber der Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) an. Mit dem klassischen Briefsektor gehe es wegen des elektronischen Mitteilungsversands per E-Mail bergab, erklärte sie. Deshalb müsse sich die Staatspost „neu erfinden“ und alternative Wachstumsfelder eröffnen. Hierzu biete insbesondere das Internet entsprechende Möglichkeiten.
Pellerin sprach dieses Thema aus Anlass des Inkrafttretens eines zwischen Regierung, Post und den Bürgermeistern des Landes geschlossenes Vertrages an, der die landesweite lokale Präsenz der Post bis 2016 regelt. Dabei gab die Ministerin bekannt, dass seit November in 50 kommunalen Postämtern ein kostenloser Internetzugang für die Konsultierung diverser öffentlicher Dienste wie Sozialversicherung, Kindergeldstellen oder Arbeitsvermittlung angeboten werde. In einem Communiqué der Staatspost heißt es, in dem erwähnten Vertrag werde der Einbeziehung postalischer Dienste in das Dienstleistungsspektrum anderer Einrichtungen wie Relais für öffentliche Dienste oder entsprechende Gebäude Vorrang eingeräumt. Gedacht werde ebenfalls daran, dass La Poste mit neuen Partnern wie Verkehrsämtern, Tankstellen oder auch Tabak-Verkaufsstellen zusammenarbeiten könne. (jb)