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Frankreich: Sernam will Kapazitäten verdoppeln

07.07.2010 12:12 Uhr
Frankreich: Sernam will Kapazitäten verdoppeln
Das französische Unternehmen Sernam wird wohl voraussichtlich erst im kommenden Jahr wieder auf das Niveau von 2008 zurückkehren
© Foto: Michael Kappeler

Die frühere SNCF-Tochter will ihr Angebot bis Ende des Jahres ausbauen / Tarife sollen dadurch für die TBE-Nutzer sinken

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Paris. Der von der früheren SNCF-Tochter Sernam betriebene "Train bloc express" (TBE) will sein Angebot bis Jahresende beträchtlich ausweiten, die Kapazität verdoppeln und Container vom Kombitransport laden können. Dies läge voll auf der Linie der von Pierre Blayau, Transportchef der SNCF, seit Monaten geforderten neuen Produkte, mit denen der Schienengütertransport wieder in Schwung gebracht werden soll.

Geodis und der Spezialist für Kombinierten Verkehr Novatrans sind laut Blayau an der Nutzung des Zuges stark interessiert. Er ist für Stückgut vorgesehen und zirkuliert mit hoher Geschwindigkeit nachts zwischen Paris und Orange, Bordeaux und Toulouse. Wie Medien von einem Mitte Juni in Paris stattgefundenen Kolloquium melden, will Geodis den Zug im Rahmen von Großverträgen insbesondere mit Versand- und Internethändlern einsetzen.

Sernam-Vorstand Philippe Chevalier kündigte an, dass die Tarife für die TBE-Nutzer durch die Verdoppelung der Kapazität deutlich sinken werden. Nach dem Auslaufen eines Fünf-Jahres-Vertrages mit der Staatsbahn SNCF bezüglich der Gebühren für die Zugförderung hat diese sie jetzt in zweistelliger Höhe heraufgesetzt. Chevalier sieht dadurch die Rentabilität des TBE gegenüber der Straße jedoch nicht als gefährdet an.

Der Zeitpunkt für die Mehrkosten seien allerdings nicht der günstigste, denn Sernam ist durch die Wirtschaftskrise nach Angaben Chevaliers in seiner Marschroute um ein Jahr zurückgeworfen worden. Vorgesehen war ursprünglich, im letzten Jahr ins finanzielle Gleichgewicht zu kommen. 2010 müsse noch einmal als Übergangsjahr betrachtet werden, denn das Unternehmen werde sich voraussichtlich erst im kommenden Jahr wieder auf dem Stand von 2008 befinden. Nicht nur ist der Umsatz krisenbedingt um 13 Prozent zurückgegangen, Sernam hat dazu noch den traditionell von ihm getätigten Gepäcktransport für SNCF verloren, der bislang sieben Prozent vom Umsatz darstellte und jetzt von Geodis durchgeführt wird.

Im internationalen Bereich zeigt sich Chevalier über die im Vorjahr mit Rhenus geschlossene Partnerschaft sehr zufrieden und kündigt für Ende Juli eine weitere Kooperation im Express-Bereich an. Völlig offen sei jedoch die weitere Zukunft des ehemaligen Staatsbahnunternehmens, das seit drei Jahren mit einem Anteil von 80 Prozent von dem Investor Butler Capital Partners kontrolliert wird. Dass Sernam auf die Dauer weiterverkauft werden soll, hat seither nie in Zweifel gestanden. Die Frage ist nur, zu welchem Zeitpunkt und an wen. (jb)

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