Paris. Frankreich diskutiert eine Erhöhung der LKW-Maut zur Finanzierung der geplanten Verkehrsverlagerung. Der französische Umweltgipfel Ende 2007 hatte beschlossen, den Gütertransports massiv von der Straße auf die Schiene und die Flusswege zu verlagern. Beim 14. Transportkolloqium des Parlaments wurde nun darüber debattiert, wie dies finanziert werden soll. Hierzu äußersten sich Jean-Paul Ourliac vom Umweltministerium, Hubert du Mesnil, Chef des Bahn-Infrastrukturträgers RFF, und François Bordry für die Wasserwegebehörde VNF. Die Kosten für die geplanten 2000 Kilometer Hochgeschwindigkeits-Schienenwege werden auf 50 Milliarden Euro geschätzt. Der Seine-Nordeuropa-Kanal soll vier Milliarden Euro kosten. Für Orliac bietet sich zur Finanzierung momentan nur die Autobahnmaut an. Sie bringe jährlich rund 800 Millionen ein, der über 15 Jahre berechnete Realbedarf belaufe sich aber auf bis zu 2,5 Milliarden. Du Mesnil plädierte deshalb dafür, die Umschichtung mit den Einnahmen aus dem laufenden Verkehr zu bezahlen und die LKW-Mautgebühren entsprechend zu erhöhen. Ins Auge zu fassen seien aber auch andere Möglichkeiten wie öffentlich-private Partnerschaften nach dem für den Seine-Kanal vorgesehenen Modell. (jb)
Frankreich plant höhere LKW-Maut
Umschichtung der Mauteinnahmen soll Umweltziele finanzieren: Paris braucht 50 Milliarden Euro für geplante Verkehrsverlagerung